Politik in der Steinzeit:Müssen Städte ungerecht sein?

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Wohnhäuser in jeweils ähnlicher Größe, oval angelegt um einen freien, zentralen Platz - so wie in dieser künstlerischen Rekonstruktion könnten Städte der Trypillia-Kultur vor gut 6000 Jahren ausgesehen haben. (Foto: Susanne Beyer, Uni Kiel /Susanne Beyer)

Lange dachten Archäologen: Sobald Menschen in großen Siedlungen leben, entstehen Hierarchien, Armut und Reichtum. Steinzeit-Funde in Osteuropa zeigen jedoch, dass das nicht überall so war. Gab es schon damals einen Wettstreit der Systeme?

Von Jakob Wetzel

Eigentlich wollte der Baggerfahrer Raycho Marinov 1972 nur ein Stromkabel verlegen, doch dann stieß er mit der Schaufel auf den ältesten Goldschatz der Welt. Marinov benachrichtigte ein Museum, Forscher rückten an und fanden ein Gräberfeld aus dem fünften Jahrtausend vor Christus. In Varna am Schwarzen Meer, in der damaligen kommunistischen Volksrepublik Bulgarien, entdeckten die Archäologen Zeugnisse davon, dass die Menschen schon vor etwa 6500 Jahren nicht alle gleich gewesen sind, sondern dass es offenbar Reiche gab und Arme.

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