Wilhelmshaven:Norden will sich bei Wachstumstempo nicht abhängen lassen

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Wilhelmshaven (dpa) - Der Norden will in puncto Wachstumstempo mit den süddeutschen Ländern stärker mithalten. Trotz des Wettbewerbs zwischen Häfen und Industriestandorten setzen die fünf norddeutschen Bundesländer auf eine verstärkte Kooperation. Das beschlossen die Wirtschafts- und Verkehrsminister von Niedersachsen, Bremen, Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern am Montag bei einer Konferenz in Wilhelmshaven.

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Wilhelmshaven (dpa) - Der Norden will in puncto Wachstumstempo mit den süddeutschen Ländern stärker mithalten. Trotz des Wettbewerbs zwischen Häfen und Industriestandorten setzen die fünf norddeutschen Bundesländer auf eine verstärkte Kooperation. Das beschlossen die Wirtschafts- und Verkehrsminister von Niedersachsen, Bremen, Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern am Montag bei einer Konferenz in Wilhelmshaven.

Es dürfe nicht um kleinteiliges Denken in bestimmten Regionen gehen, sondern um die großen Linien und eine gemeinsame Industriepolitik für den Norden, mahnte Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP). Die Wachstumsgeschwindigkeit im Süden Deutschlands sei deutlich höher als im Norden. „Wir müssen aufholen.“

Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) betonte, die norddeutschen Länder seien eine starke Wirtschaftskraft in Deutschland. Verbesserungsbedarf gebe es aktuell unter anderem bei der oft lückenhaften Mobilfunkversorgung in den Seehäfen und im Küstenbereich. Die Versorgung mit schnellen und stabilen Mobilfunknetzen müsse flächendeckend gewährleistet sein. „Im Vordergrund muss dabei die maximale Versorgung stehen und nicht der maximale Erlös“, betonte der Minister.

Gemeinsam mit Buchholz forderte er eine länderübergreifende Strategie für die Wasserstofftechnologie. Diese sei eine wesentliche Zukunftstechnologie für den Antrieb von Schiffen, Flugzeugen und für Automobile zur Ergänzung der E-Mobilität. „Da müssen wir den Bund wohl noch etwas schieben“, sagte Althusmann.

Die Minister verständigten sich außerdem auf ein Pilotprojekt für eine Digitalplattform für Häfen. Das Projekt soll Hamburg auf den Weg bringen und koordinieren. Es wäre unsinnig, wenn jetzt jeder Hafen anfinge, eine eigene digitale Plattform zu entwickeln, sagte Hamburgs Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos).

Weiteres Thema des Treffens auf dem Gelände des Jade-Weser-Ports in Wilhelmshaven waren die Planungen für das erste Importterminal für Flüssigerdgas (LNG) in Deutschland. Als Konkurrenzstandorte dafür sind Wilhelmshaven, Stade (beide Niedersachsen) und Brunsbüttel (Schleswig-Holstein) im Rennen.

Die Konferenz der Wirtschafts- und Verkehrsminister der norddeutschen Länder will die gemeinsamen Interessen des Nordens zu Themen wie der maritimen Wirtschaft oder der Verkehrsinfrastruktur bündeln, um beim Bund Bund und der EU mit einer Stimme sprechen zu können. 2019 hat Schleswig-Holstein den Vorsitz der Konferenz.

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