Teuerung:Warum die US-Wirtschaftslage so paradox ist

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Arbeiter am State Convention Center in Washington: Trotz Rezession stellen die US-Bauunternehmen immer mehr Mitarbeiter ein. (Foto: Paul Christian Gordon/imago images/ZUMA Wire)

Obwohl die Konjunktur lahmt und die Preise im Juli erneut um 8,5 Prozent gestiegen sind, boomt der Arbeitsmarkt. Eigentlich ein Anlass, Präsident Biden zu danken - aber nicht so in Amerika.

Von Claus Hulverscheidt, Berlin

Wenn es eine Disziplin gibt, in der die Amerikaner zweifellos Weltspitze sind, dann ist es ihre Gabe, für jede noch so kuriose Situation einen ebenso kuriosen Begriff zu kreieren. Der jüngste Einbruch der Wirtschaftstätigkeit etwa wird in den USA nicht einfach unter der profanen Überschrift "Rezession" diskutiert. Die Rede ist vielmehr von einer "jobful vibecession" - eine Kombination zweier bislang nicht existenter Wörter, die einen überaus seltsamen Zustand beschreiben soll: Einerseits stürmen die Menschen nach gut zwei Jahren Corona-Lähmung die Geschäfte, Restaurants, Flughäfen und Hotels und sorgen so dafür, dass die Arbeitslosenquote mit 3,5 Prozent auf das Niveau von 1969 gefallen ist. Andererseits empfinden selbst solche Bürgerinnen und Bürger die allgemeine Wirtschaftslage als unbefriedigend, denen es persönlich blendend geht. Entsprechend düster ist die Lage für Präsident Joe Biden, der seit Monaten mit Zustimmungswerten abgestraft wird, die nicht einmal sein Vorgänger Donald Trump erleben musste.

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