Trockenheit:Regen fällt auf durstigen Boden in den Wäldern

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Ein Baum ist vor einem verregneten Himmel als Silhouette zu sehen. (Foto: Silas Stein/dpa)

Der trockene Sommer hat den Bäumen zugesetzt. Da kommt Regen sehr gelegen. Die Waldbrandgefahr nimmt ab. Die jungen Bäume können besser anwachsen.

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Landesweit (dpa) - Das regnerische Wetter tut den Wäldern gut. „Aus Sicht des Waldes ist jeder Tropfen, den wir bekommen, Gold wert“, sagte Michael Blaschke, der Sprecher des Landesbetriebs Wald und Holz in Münster. Es gebe großen Nachholbedarf. Unter anderem bekommen die Jungpflanzen auf den Brachflächen nun Wasser.

Denn der Borkenkäfer hat in den Wäldern kahle Flächen hinterlassen. In den vergangenen Jahren wurden auf diesen freien Flächen im großen Stil junge Bäume nachgepflanzt oder die Natur sorgte selbst für Nachwuchs. Für die Entwicklung der jungen Bäume ist der Regen gut. „Denn die kommen mit ihren kleinen Wurzeln noch nicht so tief in die Erde“, sagte Blaschke. Nach Auskunft des Deutschen Wetterdienstes (DWD) bleibt es in den nächsten Tagen bei wechselhaftem Wetter.

Die Gefahr von Waldbränden geht zurück. Um Waldbränden vorzubeugen, würden ein paar Regenschauer jedoch nicht unbedingt ausreichen. „Bei der Entstehung von Waldbränden spielt ja nicht nur der trockene Boden eine Rolle, sondern auch Laubstreu und Nadeln“, sagte Blaschke. 95 Prozent aller Waldbrände würden von Menschen verursacht, etwa durch Grillen oder Zigaretten. Bei regnerischem Wetter kämen erfahrungsgemäß weniger Ausflügler.

Der Regen hilft auch gegen den Borkenkäfer, den Schädling Nummer eins in den Nadelwäldern. „Fichten können bei Trockenheit keinen Harz produzieren“, erklärte der Fachmann. Aber wenn die Fichte bei nassem Wetter ordentlich Harz bilden könne, könne sie sich besser gegen den Schädling wehren.

Laut Waldzustandsbericht 2022 haben Dürre, Brände und Käferbefall den Wäldern in den vergangenen Jahren stark zugesetzt. Nur 28 Prozent aller untersuchten Bäume sind demnach noch vollständig gesund und zeigen keinen Verlust von Blättern oder Nadeln. In Nordrhein-Westfalen wächst auf mehr als einem Viertel der Landesfläche Wald. 63 Prozent des Waldes sind in Privatbesitz.

© dpa-infocom, dpa:230802-99-655986/3

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