Telekommunikation:Roaming ohne Reue: Im Ausland günstig telefonieren

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Hamburg (dpa/tmn) - Noch wird es ab der Grenze teurer: Wer im Ausland zum Handy greift, muss mehr bezahlen als daheim. Das Europaparlament will die Gebühren verbieten. Bis Ende 2015 sollen die Extrakosten wegfallen. Doch wie sieht es gerade aus?

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Hamburg (dpa/tmn) - Noch wird es ab der Grenze teurer: Wer im Ausland zum Handy greift, muss mehr bezahlen als daheim. Das Europaparlament will die Gebühren verbieten. Bis Ende 2015 sollen die Extrakosten wegfallen. Doch wie sieht es gerade aus?

Wer auf Reisen im EU-Ausland mit dem Handy telefoniert oder im Internet surft, soll nach dem Willen des Europaparlaments demnächst keine Extragebühren mehr dafür bezahlen müssen. Die Abgeordneten stimmten am Donnerstag (3. April) in Brüssel dafür, diese Roaming-Gebühren bis zum 15. Dezember 2015 zu verbieten. Bis zu einer endgültigen Entscheidung dürften noch Monate vergehen: Die Pläne benötigen auch die Zustimmung der EU-Staaten.

Früher waren Handy-Telefonate im Ausland ein sicherer Weg in die Kostenfalle. Ganz so schlimm ist es heute nicht mehr, zumindest innerhalb der Europäischen Union: Hier gelten inzwischen feste Preisobergrenzen für Gespräche, Kurznachrichten und Internetbesuche. Abgehende Anrufe kosten ohne Mehrwertsteuer höchstens 24 Cent pro Minute, ab dem 1. Juli sogar nur noch 19 Cent. Für eine SMS werden zurzeit bis zu 8 Cent, ab dem 1. Juli dann 6 Cent fällig. Ein Megabyte Daten schlägt mit 45 Cent beziehungsweise 20 Cent zu Buche. Außerdem muss der Provider den Verbraucher per SMS informieren, wenn er im Ausland für mehr als 50 Euro gesurft hat.

Die Obergrenzen gelten nach Angaben von Verbraucherschützern allerdings nur innerhalb der EU und in manchen anderen Ländern wie Norwegen und Island. In der Schweiz und vielen anderen Urlaubsländern wie den USA und der Türkei kommen dagegen weiter schnell gewaltige Rechnungen zusammen. Wer hier unbedingt telefonieren und surfen will, lebt mit einer vor Ort gekauften SIM-Karte also eventuell günstiger.

„Der genaue Blick in den Vertrag muss aber immer noch sein“, warnt Anneke Voß von der Verbraucherzentrale Hamburg. Denn dort lauern noch immer kleine Fallstricke: So müssen Provider den EU-Tarif mit den Obergrenzen zwar anbieten, aber nicht unbedingt als Standardvariante.

Je nach Vertrag kann es sein, dass zunächst ganz andere Preise gelten: Der ist dann vielleicht in bestimmten Situationen günstig, aber anderswo sehr teuer, sagt Voß. Als Beispiel nennt sie Tarife, bei denen für ein paar Tage gar keine Roaming-Gebühren anfallen - danach steigen die Preise aber sprunghaft an. Solche Angebote lohnen sich für Kurztrips, bei längeren Reisen aber nicht. „Ich würde das rechtzeitig vor dem Urlaub checken“, rät die Expertin. Denn der Wechsel von einem Auslandstarif in den anderen sei zwar meistens möglich, könne aber einige Zeit dauern.

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