Telekommunikation:Postfach in der Hosentasche - Das können alternative Mail-Apps

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Hannover (dpa/tmn) - Eine Mail-App gehört bei jedem Smartphone zur Grundausstattung. Wer mehr als das Standardpaket braucht, hat zumindest bei iOS und Android eine große Auswahl. Den Komfort und die Sicherheit eines PC-Programms kann der Nutzer dabei nicht erwarten.

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Hannover (dpa/tmn) - Eine Mail-App gehört bei jedem Smartphone zur Grundausstattung. Wer mehr als das Standardpaket braucht, hat zumindest bei iOS und Android eine große Auswahl. Den Komfort und die Sicherheit eines PC-Programms kann der Nutzer dabei nicht erwarten.

Ein Smartphone ohne E-Mail ist undenkbar. Alle gängigen Betriebssysteme bringen eine entsprechende Funktion mit. Der Nutzer muss nur seine Daten eingeben und schon kann es losgehen. Dennoch finden sich in den App-Stores reichlich Alternativen. Gerade Einsteiger können darauf aber meistens verzichten: „Bei normaler mobiler E-Mail-Nutzung reichen die integrierten Anwendungen voll aus“, sagt Jo Bager, der für die Computerzeitschrift „c't“ verschiedene Mail-Apps getestet hat.

Auch Athanassios Kaliudis von der Zeitschrift „Connect“ hält die vorinstallierten Lösungen für ausreichend. „Die integrierten Apps haben den Vorteil, dass sie optimal an das Betriebssystem angepasst sind und sich in Sachen Bedienung und Benutzerführung nahtlos einfügen“, erklärt er.

Besonders gut sei dies beim sogenannten Hub in der aktuellen Version des Blackberry-Betriebssystems gelöst, sagt der Redakteur: Auf einen Blick sind hier Mails, Nachrichten oder Kalendereinträge sichtbar. Ähnlich komfortabel ist Windows Phone. Das Microsoft-Betriebssystem integriert mehrere Konten, auch von sozialen Netzwerken wie Twitter und Facebook. Nicht ganz so viele Funktionen und Verküpfungsmöglichkeiten bieten die Mail-Apps von Android und iOS - gute Arbeit leisten sie nach Ansicht der Experten aber trotzdem.

Auch Friederike Wagner von der Verbraucherzentrale Sachsen sieht die Vorteile der vorinstallierten Apps: „Der Verbraucher kann ohne weitere Downloads und damit einhergehende Recherchen und möglicherweise Kosten mit dem neuen Smartphone loslegen“, sagt sie.

Allerdings weist die Verbraucherschützerin auch auf die Nachteile hin: Weil sich die Apps nicht oder nur schwer löschen lassen, verbrauchen sie zum Beispiel Speicherplatz. „Noch erheblicher ist, dass der Verbraucher nicht weiß, nach welchen Kriterien sie ausgewählt wurden, welche Sicherheitsstandards und internen Einstellungen gelten.“

Anwender, denen der Umfang der mitgelieferten Apps nicht reicht, haben bei Android und iOS eine große Auswahl an alternativen Programmen. Windows-Phone-Nutzer müssten dagegen laut „c't“-Redakteur Bager mit der integrierten Mail-Software auskommen. Für iOS schlägt er beispielsweise das umfangreiche AltaMail vor, mit dem sich Mails sortieren oder Filterregeln und Vorlagen erstellen lassen. Knapp fünf Euro werden für das Programm fällig. Eine weitere Alternative ist das kostenlose Molto, das für iPads und Android-Tablets verfügbar ist.

Android-Nutzer können sich außerdem unter anderem das Gratis-Programm MailDroid ansehen. Die App arbeitet laut Bager sehr gut mit Webservern zusammen und ist so vor allem für den professionellen Einsatz geeignet. Für den Unternehmenseinsatz eigne sich außerdem die kostenlos für iOs und Android erhältliche App TouchDown. „Das Programm ist ein Spezialist für Webserver“, sagt Bager.

Verschlüsseln lassen sich E-Mails mit den Android-Apps K-9 Mail und Kaiten Mail, dafür muss das Smartphone allerdings auch die Software APG an Bord haben. K-9 und APG sind kostenlos verfügbar, Kaiten kostet knapp vier Euro.

„An leistungsfähige Mailprogramme auf dem PC kommen die mobilen Apps alle nicht heran“, dämpft Bager allzu hohe Erwartungen. „Hier gibt es nicht dasselbe Sicherheitslevel.“ Ein Vorteil der alternativen Apps ist aber, dass Nutzer Zugriffsrechte aufs System vor der Installation kontrollieren können. Bei der Standardsoftware gibt es diese Funktion nicht.

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