Gewerkschaften:Kommt die große Zeit der Tarifverträge zurück?

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Kollektive Lohnvereinbarungen gab es schon in der Weimarer Republik. Im Bild sind Friseurgehilfen zu sehen, die 1920 in Berlin auf die Straße gingen. (Foto: SZ Photo/SZ Photo)

Seit den 1990er-Jahren haben Beschäftigte an Macht verloren, immer weniger wurden nach Tarif bezahlt - und mussten so niedrigere Löhne hinnehmen. Doch nun könnte der Personalmangel die Wende bringen.

Von Alexander Hagelüken

Sie beschlossen es noch vor der Verfassung: Am 9. April 1949 verabschiedete der Parlamentarische Rat in Bonn das Gesetz zu Tarifverträgen. In den Jahrzehnten danach verbreiteten sich Lohnvereinbarungen zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern rasant. Seit den 1990er-Jahren aber gehen immer weniger Firmen Tarifverträge ein, nur noch etwa die Hälfte der Beschäftigten in Deutschland wird heute nach Tarif bezahlt. 75 Jahre nach dem Beschluss in Bonn stellt sich jedoch die Frage: Führt der Machtzuwachs der Arbeitnehmer infolge des Personalmangels wieder zu mehr Tarifverträgen, die meist bessere Bezahlung bedeuten?

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