Tankrabatt:Warum die Spritpreise nicht so sinken, wie sie sollten

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Sollten die Mineralölkonzerne eine Extrasteuer für ihre Gewinne seit Beginn der Krise zahlen? Tankstelle in Frankfurt. (Foto: Michael Probst/AP)

Die Steuersenkung für Benzin und Diesel sollte eigentlich die Autofahrer entlasten. Aber kommt sie wirklich bei ihnen an? Verbraucherschützer und Politiker haben da große Zweifel.

Von Michael Bauchmüller, Thomas Fromm und Christina Kunkel

Jede Geschichte hat einen Anfang, diese beginnt in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch um 24 Uhr. Es sind jene Stunden, in denen die Senkung der Energiesteuer dafür sorgen soll, dass Autofahrer spürbar weniger für Benzin und Diesel bezahlen müssen. In dieser Nacht, die zur Nacht der Entlastung von Millionen Autofahrern werden soll, rollt ein roter VW-Beetle auf die Tankstelle am Berliner Barnackufer zu. Es ist fünf Minuten vor zwölf, eine junge Frau steigt aus, eilig zapft sie Super E10, den Liter zu 2,13 Euro. Eine Steuersenkung, in genau fünf Minuten? Kümmert sie nicht. Sie kommt von der Arbeit, zu Hause warten die Hunde. "Die paar Cent?", sagt sie. "Ist sowieso alles Schwindel." Dann verschwindet sie zum Tankwart. In dieser Nacht ist das ein 27-jähriger Studienabbrecher, ehemals Philologie, Altgriechisch. Jetzt, sagt er, betreibe er an der Tankstelle Sozialstudien, in der Nacht sei das besonders interessant. Man könnte sogar sagen: Diese Nacht vom 31. Mai auf den 1. Juni ist für solche Studien hervorragend geeignet. Wann gibt es schon mal eine staatlich verordnete Senkung der Steuerbelastung inklusive Mehrwertsteuer auf Kraftstoffe um an die 35 Cent pro Liter bei Superbenzin und um 17 Cent pro Liter bei Diesel?

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