Wirecard-Prozess in Singapur:Marsaleks Kumpel kämpft um seine Freiheit

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Er reiste gern im Privatjet, hier auf einem Schnappschuss 2015: Der Brite James Henry O'Sullivan arbeitete jahrelang eng mit Ex-Wirecard-Vorstand Jan Marsalek zusammen. (Foto: privat/oH)

In Singapur hat der zweite große Wirecard-Prozess begonnen. Im Zentrum: James Henry O'Sullivan, ein mutmaßlicher Strippenzieher im Wirecard-Skandal. Vor Gericht gibt er sich betont lässig. Doch auch die deutschen Ermittler schauen ganz genau hin.

Von Johannes Bauer, Florian Müller, Stephan Radomsky und Nils Wischmeyer, Singapur

Der Blick aus dem alten Büro von James Henry O'Sullivan, einem mutmaßlichen Ex-Strippenzieher des Wirecard-Konzerns, ist beeindruckend: 56. Stock in einem Wolkenkratzer in Singapur, mitten im Finanzdistrikt. Man kann das Art Science Museum sehen, das an eine Lotusblüte erinnert. Dahinter das Marina Bay Sands, das riesige Casino-Resort mit dem Dachgarten in Form eines Schiffs. Dort soll O'Sullivan einst mit seinem Kumpel Jan Marsalek Wein für 500 Euro die Flasche getrunken haben. Und dahinter wiederum die Frachtschiffe in der Straße von Singapur. Mittlerweile kann der Brite die Szenerie jedoch nicht mehr genießen, statt seiner Firma Senjo sitzt dort im 56. Stock nun eine indonesische Staatsfirma. Und O'Sullivan kämpft um seine Freiheit.

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