Schifffahrt:Nach „MSC Zoe“-Havarie: Küstennahe Route bleibt offen

Knapp drei Jahre nach der Havarie des Containerfrachters "MSC Zoe" in der stürmischen Nordsee sperren die Niederlande die küstennahe Route doch nicht für große...

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Den Haag/Borkum (dpa) - Knapp drei Jahre nach der Havarie des Containerfrachters „MSC Zoe“ in der stürmischen Nordsee sperren die Niederlande die küstennahe Route doch nicht für große Schiffe. Dazu habe sich die Regierung in Den Haag entschlossen, berichtete die niederländische Nachrichtenagentur ANP am Freitag. Für eine Sperrung gebe es keine Unterstützung aus Deutschland und Dänemark, schrieb Verkehrsministerin Barbara Visser demnach am Freitag an das Parlament, das sich für eine Sperrung eingesetzt hatte. Bei der internationalen Schifffahrts-Organisation (IMO) sei ein solcher Vorstoß außerdem chancenlos.

Das unter der Flagge von Panama fahrende Schiff mit 8000 Containern an Bord hatte am 2. Januar 2019 auf der Fahrt nach Bremerhaven 342 Container verloren. Die meisten zerbarsten beim Aufprall auf dem Wasser, in der Folge trieb tonnenweise Müll an die Strände. Vor allem Borkum war dadurch betroffen. Vermutet wurde, dass das Riesenschiff auf der eingeschlagenen küstennahen Route nachts zwei Mal Grundberührung hatte und die Erschütterung das Wegrutschen der Container auslöste. Eine deutsche Untersuchung fand dafür aber keine Anhaltspunkte.

Eine niederländische Sicherheitskommission empfahl dennoch, die küstennahe Route zu sperren. Außerdem appelliert die niederländische Küstenwache seit Ende 2019 bereits bei Sturm an die Besatzungen großer Schiffe, die küstennahe Route zu meiden.

© dpa-infocom, dpa:211119-99-67924/2

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