Rügen:Grünes Licht für Netzanbindung von Offshore-Windpark

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Offshore-Windkraftanlagen stehen im Ostsee-Windpark Arcadis Ost 1 in der Ostsee. (Foto: Stefan Sauer/dpa)

Vier Gigawatt Windstrom von der Ostsee sollen einmal bei Lubmin ins deutsche Netz eingespeist werden. Dazu werden Meeres- und Landkabel und Umspannwerke von der Größe mehrerer Fußballfelder gebraucht.

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Schwerin (dpa/mv) - Der Windkraft-Ausbau auf der Ostsee kommt voran. Für die Netzanbindung des Windparks „Windanker“ der Firma Iberdrola vor Rügen sind jetzt die letzten Genehmigungen erteilt worden, wie der Netzbetreiber 50 Hertz am Dienstag mitteilte.

Das Schweriner Wirtschaftsministerium habe für den Bau der vier Kilometer langen Landtrasse sowie eines zehn Hektar großen Umspannwerks in der Gemeinde Brünzow bei Lubmin (Landkreis Vorpommern-Rügen) grünes Licht gegeben. Dort soll der Windstrom von der Ostsee in das deutsche Übertragungsnetz eingespeist werden. Zuvor hatte die Behörde den Angaben zufolge bereits die rund 100 Kilometer lange Seetrasse im Küstenmeer genehmigt und das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie die Trasse sowie die Errichtung einer Offshore-Plattform in der Ausschließlichen Wirtschaftszone.

Die Netzanbindung trägt den Namen „Ostwind 3“, sie soll im zweiten Halbjahr 2026 fertig sein. Ihre Leistung beträgt demnach 300 Megawatt und entspricht der installierten Leistung des Iberdrola-Windparks „Windanker“.

Die nächsten Netzanbindungen „Ostwind 4“ und „Bornholm Energy Island“ für Windparks in der Ostsee sind laut 50 Hertz bereits in Planung. Offshore-Windstrom aus der Nähe der dänischen Insel Bornholm soll damit in das deutsche Übertragungsnetz integriert werden, hieß es. Dafür ist den Angaben zufolge die Errichtung einer Konverteranlage und eines weiteren Umspannwerks in der Region Kemnitz/Brünzow vorgesehen. „Ostwind 4“ soll das erste System der neuen 2-Gigawatt-Technologie in der deutschen Ostsee werden und einen geplanten gewaltigen Windpark vor Rügen anschließen, wie ein 50 Hertz-Sprecher sagte.

Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) begrüßte die Entwicklungen. „Unser ehrgeiziges Ziel lautet, dass wir bis 2035 rechnerisch den gesamten Energiebedarf des Landes für Strom, Wärme und Mobilität aus erneuerbaren Quellen decken wollen“, erklärte er. Dafür müsse der Windenergieausbau beschleunigt werden. Mit der Erschließung der Windkraft auf dem Meer könnten die Potenziale der Windkraftindustrie in Mecklenburg-Vorpommern erheblich ausgebaut werden.

50 Hertz-Geschäftsführer Stefan Kapferer sagte, die Region um Lubmin werde in den kommenden Jahren zu einem wichtigen Drehkreuz für Strom aus erneuerbaren Energien werden. Alle drei Systeme „Ostwind 3“, „Ostwind 4“ und „Bornholm Energy Island“ zusammen sollen demnach ab Anfang der 2030-er Jahre bis zu 4,3 Gigawatt Windstrom ins Netz einspeisen.

© dpa-infocom, dpa:240409-99-614372/2

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