Müllentsorgung:Remondis und sein milliardenschweres Recycling-Reich

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Remondis ist Deutschlands größter Entsorgungskonzern - und manchen unheimlich. (Foto: Florian Peljak)

Kommunen klagen über die geballte Macht des Entsorgungskonzerns Remondis. Doch das Unternehmen will weiter kleinere Rivalen aufkaufen.

Von Björn Finke, Lünen

Das riesige Industriegelände wirkt ein wenig wie eine Leistungsschau. Vor der einen Halle sind Kühlschränke gestapelt, immer sechs aufeinander. Die Kühlmittel werden entfernt, die Plastik- und Metallteile geschreddert und so in neue Rohstoffe verwandelt. In einer anderen Halle müffelt der Abfall aus der Biotonne vor sich hin. Erst wird Störendes herausgefischt, etwa Gartenscheren, dann werden die Berge zu Biogas und Kompost verarbeitet. In einer weiteren Halle sind Dünen von weißem, gelbem und grauem Gipspulver aufgeschüttet. Das stammt aus Entschwefelungsanlagen von Kraftwerksschloten. Nun wird Estrich für Fußböden daraus gemacht. Außerdem werden im Lippewerk, Europas größtem Recyclingzentrum, Tierkadaver und Frittierfett, Metallschlacken und Kunststoffverpackungen, medizinische Abfälle und Holzmüll verarbeitet oder verbrannt. Das Industrie-Areal in Lünen im nördlichen Ruhrgebiet misst 230 Hektar und gehört dem Remondis-Konzern, dem umsatzstärksten Entsorgungsunternehmen des Landes. Dessen Zentrale sitzt dort ebenfalls.

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