Wesseling:Künftig ohne Rohöl: Shell will Raffinerie-Standort umbauen

Das Logo der Shell Oil Company an einer Tankstelle. (Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild)

Der Energiekonzern Shell will seine Raffinerie in Wesseling bei Köln zu einem rohölfreien Standort umbauen. Die Rohölverarbeitung soll dort ab 2025 eingestellt...

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Köln (dpa/lnw) - Der Energiekonzern Shell will seine Raffinerie in Wesseling bei Köln zu einem rohölfreien Standort umbauen. Die Rohölverarbeitung soll dort ab 2025 eingestellt werden, wie Shell Deutschland am Donnerstag mitteilte. In neuen oder umgewidmeten Anlagen will das Unternehmen dann unter anderem Wasserstoff oder Biokraftstoffe produzieren. Die Planungen für die Einstellung der Rohölverarbeitung befänden sich noch am Anfang, betonte das Unternehmen. Eine endgültige Investitionsentscheidung solle erst 2023 getroffen werden. Die Shell-Raffinerie in Köln-Godorf soll in Betrieb bleiben.

Die bislang unter dem Namen „Rheinland Raffinerie“ zusammengefassten Standorte in Köln-Godorf und Wesseling firmieren seit Jahresbeginn unter dem Namen „Energy and Chemicals Park Rheinland“. Nach Shell-Angaben sind dort insgesamt 1600 eigene Mitarbeiter beschäftigt. Wie viele Mitarbeiter von dem Umbau betroffen sein könnten, wurde am Donnerstag nicht bekannt. „Betriebsbedingte Kündigungen sollen möglichst vermieden werden und Betroffene auf andere Arbeitsplätze versetzt, um- und weitergeschult werden“, erklärte das Unternehmen. Insgesamt beschäftigt Shell derzeit rund 3600 Menschen in Deutschland.

Im Juli wurde in Wesseling bereits eine Elektrolyse-Anlage zur Herstellung von grünem Wasserstoff eingeweiht. Geplant ist bereits die Errichtung einer wesentlich größeren Anlage. Daneben soll dort eine Anlage entstehen, in der aus grünem Strom und Biomasse synthetische Flugkraftstoffe und Rohbenzin hergestellt werden können.

Die Rohöldestillation in Wesseling hat eine Jahreskapazität von knapp acht Millionen Tonnen. In Godorf liegt die Kapazität bei neun Millionen Tonnen.

Die nordrhein-westfälische Umweltministerin Ursula Heinen-Esser nannte die Pläne am Donnerstag „ein eindrückliches Signal“ und einen wichtigen „Schritt hin zum angestrebten Ziel eines klimaneutralen Energiesystems“.

© dpa-infocom, dpa:211104-99-868524/2

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: