Schwerin:Wirtschaftsleistung in MV sinkt 2020 um 3,2 Prozent

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Ein Mann geht an einem geschlossenen Geschäft vorbei. (Foto: Sven Hoppe/dpa/Symbolbild)

Die Corona-Pandemie hat deutliche Spuren in der Wirtschaft Mecklenburg-Vorpommerns hinterlassen. Wie das Statistische Amt am Dienstag in Schwerin mitteilte,...

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Schwerin (dpa/mv) - Die Corona-Pandemie hat deutliche Spuren in der Wirtschaft Mecklenburg-Vorpommerns hinterlassen. Wie das Statistische Amt am Dienstag in Schwerin mitteilte, sank das Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2020 gegenüber dem Vorjahr preisbereinigt um 3,2 Prozent auf 46 Milliarden Euro. Das sei der größte Rückgang der Wirtschaftsleistung seit Bestehen des Landes. Selbst im Krisenjahr 2009 habe das Minus mit damals 1,2 Prozent nicht ein solch großes Ausmaß erreicht, hieß es.

Allerdings fiel der Rückgang der Wirtschaftsleistung geringer aus als noch im Herbst befürchtet und war auch nicht so stark wie im Bundesdurchschnitt. Der Arbeitskreis Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder ermittelte für Deutschland insgesamt ein Minus von 4,9 Prozent. Besonders deutlich fiel der Abschwung in wirtschaftsstarken Ländern wie Bayern, Baden-Württemberg, Hessen oder Hamburg, aber auch im Saarland und in Bremen aus.

Im wirtschaftlichen Vergleich der Bundesländer ist Mecklenburg-Vorpommern ein Leichtgewicht. Es trägt laut Statistik gerade 1,4 Prozent zur Gesamtwirtschaftsleistung Deutschlands bei. Die Bruttowertschöpfung je Erwerbstätigem lag 2020 im Nordosten bei rund 61 500 Euro. Das waren 82,7 Prozent des Bundesdurchschnitts und damit mehr als in Thüringen und Sachsen. An der Spitze lag Hamburg mit knapp 92 000 Euro.

Vom pandemiebedingten Rückgang der Wirtschaftsleistung waren die Branchen im Nordosten sehr unterschiedlich betroffen. So sank laut Statistikamt die Bruttowertschöpfung im Produzierenden Gewerbe gegenüber dem Vorjahr um 5 Prozent. Auch die Bereiche Handel, Verkehr, Lagerei, Gastgewerbe und Kommunikation mussten mit einem Minus von 4,2 Prozent stärkere Rückgänge hinnehmen. Wegen des zeitweiligen Beherbergungsverbots waren die Übernachtungszahlen im Tourismus nach Verbandsangaben trotz einer guten Sommersaison hinter das Niveau von 2007 zurückgefallen.

Nahezu konstant blieb hingegen die Wertschöpfung im Baugewerbe, das leicht um 0,3 Prozent zulegte. Die Land- und Forstwirtschaft verzeichnete im Nordosten gegen den Bundestrend sogar einen Zuwachs von 4,8 Prozent.

Die Zahl der Erwerbstätigen sank im Jahr 2020 in Mecklenburg-Vorpommern um 1,4 Prozent und damit wesentlich geringer als das Bruttoinlandsprodukt, wie das Statistikamt hervorhob. Durch staatlich finanzierte Kurzarbeit konnten Entlassungen vermieden werden. Dennoch lag die Zahl der Arbeitslosen laut Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit 2020 um 9,2 Prozent höher als im Jahr 2019. Im Jahresdurchschnitt waren demnach 63 900 Menschen arbeitslos gemeldet, 5400 mehr als im Vorjahr.

© dpa-infocom, dpa:210330-99-25580/3

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