Frankfurt am Main:Verband rechnet mit mehr Haus-Zwangsversteigerungen

Einn Monitor zeigt Internetseiten mit Listen von Objekten, die zwangsversteigert werden. (Foto: Arne Dedert/dpa/Symbolbild)

Der Eigentümerverband Haus & Grund Hessen rechnet mit mehr Zwangsversteigerungen von Häusern als Folge der Corona-Krise. Zwar hätten anhaltende Niedrigzinsen,...

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Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Der Eigentümerverband Haus & Grund Hessen rechnet mit mehr Zwangsversteigerungen von Häusern als Folge der Corona-Krise. Zwar hätten anhaltende Niedrigzinsen, gestundete Bankenkredite und Kurzarbeitergeld zahlreiche Zwangsversteigerungen in der Pandemie verhindert, sagte der Vorsitzende des hessischen Landesverbandes, Christian Streim. Unter anderem wegen auslaufender staatlicher Hilfen und der Arbeitslosenzahlen sei zeitverzögert aber mit deutlich mehr Zwangsversteigerungen zu rechnen.

Zahlen des hessischen Justizministeriums zufolge gingen im vergangenen Jahr 1901 Verfahren zur Zwangsvollstreckung ein, 2019 waren es 2026 gewesen. Mit Stand Jahresende waren 4046 Verfahren anhängig (2019: 4334).

„Die coronabedingten Kündigungen von Krediten erwarten wir erst ab der zweiten Jahreshälfte 2021 und besonders 2022, da die Bearbeitungszeiten bei Banken und Gerichten sehr lange sind“, führte der Verbandschef weiter aus. Auch seien viele Termine für Zwangsversteigerungen wegen Versammlungsverboten während der Pandemie abgesagt worden.

„Viele Immobilienfinanzierungen sind auf Kante genäht und auf Dauer mit größeren Einkommensverlusten nicht zu stemmen“, sagte Streim weiter. Er appellierte an die Politik, weitere Maßnahmen zu ergreifen, damit durch die Pandemie in Not geratene Kreditnehmer ihre Immobilien nicht verlieren müssten. Banken könnten bei Zahlungsschwierigkeiten wegen der Corona-Krise helfen, indem sie weiterhin Stundungshilfen gewährten.

© dpa-infocom, dpa:210320-99-898213/2

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