Verpackungsverordnung:Die Müllberge sollen schrumpfen - die Industrie tobt

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Zwischengelagerter Hausmüll wird von einem Verdichter auf einer Deponie verschoben. Ein neues Gesetz soll die riesigen Müllberge verringern. (Foto: Jens Büttner/picture-alliance/ ZB)

Die EU will radikal ändern, wie Verpackungen aussehen dürfen. Selten treibt Lobbyismus so skurrile Blüten.

Von Jan Diesteldorf, Straßburg

Als die Abgeordneten eines Morgens im November ins Brüsseler Parlamentsgebäude kamen, erlebten sie den Höhepunkt des Lobbydrucks. Spät am Abend waren Menschen durch die langen Flure gelaufen und hatten an fast jede Bürotürklinke einen Flyer in der Form eines Bitte-nicht-stören-Schilds gehängt. "Save our Takeaway", war darauf zu lesen, gedruckt auf Symbolfotos von Geschäftsleuten mit Einweg-Kaffeebecher in der Hand. Mit der Verpackungsverordnung würden Wegwerfverpackungen zum Mitnehmen verschwinden, so stand es auf der Rückseite. Unbedingt verhindern! Ansonsten, so die Drohung, solle man den Bürgern zur Europawahl 2024 bitte erklären, warum man die beliebten Einweg-Produkte verboten habe.

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