Banken:Wie die Finanzindustrie junge Menschen ködert

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Für die Geldindustrie waren junge Erwachsene lange Zeit ein Kundenpool, in den es kaum ein Hineinkommen gab. Das hat sich inzwischen geändert. (Foto: Arne Trautmann/PantherMedia/imago)

In den sozialen Medien geben Heranwachsende Anlagetipps - einige verdienen damit Hunderttausende. Nicht allen Followern dürfte klar sein, dass diese "Finfluencer" von Firmen bezahlt werden.

Von Harald Freiberger und Claus Hulverscheidt

Kryptos? Knifflig? Aber nicht doch! "Kryptos sind wie Ben und Jen", säuselt Haley Sacks, blendet ein Foto der Filmstars Ben Affleck und Jennifer Lopez ein und reißt die schwarz umrandeten Augen auf: "Sie sind aufregend, jeder spricht über sie, und niemand weiß, ob alles wirklich echt ist". Klar, Kryptowährungen schwankten stark im Wert. Was aber, wenn sie doch die Zukunft seien? "Wenn sie sich als Seelenverwandte erweisen" wie Ben und Jen, als exakt das Investment, das zu mir passt? Will man diese Chance verspielen? Zum Glück, sagt Sacks, gebe es da den Investmentdienst Wealthfront, der es Kunden jetzt ermögliche, in Bitcoin und Ethereum zu investieren - allerdings nur bis zu einer bestimmten Obergrenze. Damit sei man dabei, wenn die Party abgehe, aber vor allzu großen Verlusten geschützt. "Und vergesst nicht, mir zu folgen", flötet die junge Frau noch, bevor das Video endet.

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