Agrar - Schwerin:84 999 Hennen: Investor umgeht Umwelt-Prüfung um ein Huhn

Schwerin (dpa/mv) - Der Investor einer riesigen Anlage für die Jungehennenaufzucht zwischen Schwerin und Hagenow umgeht die Prüfpflicht zur Umweltverträglichkeit um ein einziges Huhn. Wie der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) am Montag mitteilte, sollen in der Farm in Hoort jährlich knapp 255 000 Legehennen aufgezogen werden, 84 999 Tiere je Durchgang. Ab 85 000 Tierplätzen ist eine Umweltverträglichkeitsprüfung gesetzlich vorgeschrieben, wie die BUND-Landesgeschäftsführerin Corinna Cwielag sagte. Am Montag endete die Frist für Einwendungen beim Staatlichen Amt für Landwirtschaft und Umwelt (StALU) Westmecklenburg.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Schwerin (dpa/mv) - Der Investor einer riesigen Anlage für die Jungehennenaufzucht zwischen Schwerin und Hagenow umgeht die Prüfpflicht zur Umweltverträglichkeit um ein einziges Huhn. Wie der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) am Montag mitteilte, sollen in der Farm in Hoort jährlich knapp 255 000 Legehennen aufgezogen werden, 84 999 Tiere je Durchgang. Ab 85 000 Tierplätzen ist eine Umweltverträglichkeitsprüfung gesetzlich vorgeschrieben, wie die BUND-Landesgeschäftsführerin Corinna Cwielag sagte. Am Montag endete die Frist für Einwendungen beim Staatlichen Amt für Landwirtschaft und Umwelt (StALU) Westmecklenburg.

Cwielag nannte das Vorhaben eine Mogelpackung und kritisierte, dass das StaLU den Antrag angenommen hat. Es sei erkennbar, dass der Antragsteller eine umfassende Prüfung umgehen wolle. Wenn Genehmigungsverfahren so ablaufen, werde es Großinvestoren einer industrialisierten Tierhaltung extra einfach gemacht und Anwohnern extra schwer. "So bekommen wir keinen Dialog zwischen Bürgern und Landwirtschaft", sagte Cwielag.

Aus der Anlage sollen mindestens 1300 Tonnen Kot pro Jahr in der Umgebung ausgebracht werden. Aufgrund des sandigen Bodens in der Umgebung bestehe eine besondere Gefahr der Nährstoffauswaschung in das Grundwasser. Grundwasser-Messstellen östlich und westlich des geplanten Anlagenortes hätten bereits 2010 die gesetzlichen Grenzwerte überschritten. Zudem müssten Anwohner mit Belastungen der Luft aus der Anlage und mit Mist-, Tier- und Futter-Transporten rechnen. Die Straßen seien nicht für diese Belastung ausgelegt.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: