Tischtennis:WM-Aus droht: Tischtennis-Team ohne Top-Stars führungslos

Kuala Lumpur (dpa) - Deutschlands Tischtennis-Assen droht bei der Team-WM der Rückfall in Uralt-Zeiten. Nach der 1:3-Pleite gegen England, bei der Top-Star Timo Boll wegen einer Erkältung erneut fehlte, sind die Chancen auf das Achtelfinale in Kuala Lumpur drastisch gesunken.

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Kuala Lumpur (dpa) - Deutschlands Tischtennis-Assen droht bei der Team-WM der Rückfall in Uralt-Zeiten. Nach der 1:3-Pleite gegen England, bei der Top-Star Timo Boll wegen einer Erkältung erneut fehlte, sind die Chancen auf das Achtelfinale in Kuala Lumpur drastisch gesunken.

Nur ein klarer Sieg gegen Schweden im letzten Gruppenspiel am Mittwoch (06.00 Uhr) hält den WM-Zweiten im Rennen um eine erneute Medaille. Selbst ein 3:1 oder 3:2-Erfolg könnte erstmals nach 31 Jahren zum Verlust eines Top-Ten-Platzes führen.

"Es ist schwer, den Ausfall der Nummer eins und zwei zu verkraften. Das ist einfach so", kommentierte Bundestrainer Jörg Roßkopf ziemlich nüchtern den desolaten Auftritt. Er absolvierte 1985 in Göteborg als 15-Jähriger sein erstes WM-Turnier. Damals belegten die DTTB-Herren in der B-Kategorie Platz 17. Ohne Boll und den mit Rückenproblemen ausfallenden Europameister Dimitrij Ovtcharov ist nun ein ähnlich schwaches Abschneiden möglich.

"Wir werden gegen Schweden Vollgas geben", versprach Ruwen Filus. Der Abwehrspieler aus Fulda scheint allerdings der einzige Spieler zu sein, der momentan Vollgas geben kann. Wie am Vortag beim 1:3 gegen Frankreich holte Filus gegen Englands Spitzenspieler Liam Pitchford den Gegenpunkt. Bastian Steger aus Bremen und der formschwache Düsseldorfer Patrick Franziska, immerhin WM-Viertelfinalist von 2015, gingen leer aus.

"Das war einfach schlecht von mir", sagte Franziska zu seiner Leistung gegen Englands Nummer drei Samuel Walker. Die Hoffnung auf eine schnelle Rückkehr von Boll ist gering. "Das sieht nicht so aus. Wir haben dennoch die Qualität, auch mit dieser Mannschaft gegen Schweden zu gewinnen", erklärte Roßkopf.

Auch für die DTTB-Damen endete der Tag mit einer Enttäuschung. Beim klaren 0:3 gegen Nordkorea fanden Sabine Winter, Petrissa Solja und Irene Ivancan nicht das richtige Konzept gegen die Asiatinnen. Trotz der ersten Turnier-Niederlage steht das Team von Bundestrainerin Jie Schöpp im Achtelfinale. Der Gruppensieg ist vor dem letzten Match gegen Japan aber so gut wie ausgeschlossen.

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