Fußball - München:Innenverteidiger Niklas Süle macht sich und Bayern glücklich

Bayern
Münchens Niklas Süle am Ball. Foto: Matthias Balk/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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München (dpa) - Beim Training am Morgen nach dem ersehnten Comeback bekam Niklas Süle von Hansi Flick im kurzen Gespräch noch die eine oder andere Anweisung mit auf den Weg. In der Einheit auf dem Vereinsgelände köpfte der Innenverteidiger am Samstag die Bälle aus der Gefahrenzone, schaltete sich ins Aufbauspiel ein, zeigte ein gutes Positionsspiel. Die Rückkehr in den Wettkampfmodus beim 1:0 im Test gegen Olympique Marseille gab dem lange verletzten Fußball-Nationalspieler weiter Auftrieb.

286 Tage nach dem zweiten Kreuzbandriss seiner Karriere ist Niklas Süle wieder zurück. Erstmal war's nur ein Testspiel, doch schon bald könnten in der Champions League die ersten Pflichtspielminuten folgen. "Wenn ich gebraucht werde, bin ich da", versprach der 24-Jährige nach langer Schufterei auf dem Weg zum Comeback. Am 19. Oktober hatte sich Süle beim 2:2 in Augsburg verletzt.

"Es war für mich eine nicht ganz so einfache Zeit, es hat dann doch ein wenig länger gedauert als ich gedacht habe. Ich bin unheimlich froh, mit meinen Kollegen wieder auf dem Platz zu stehen", sagte Süle, der beim Training am Samstag bei hochsommerlichen Temperaturen ein Shirt mit langen Ärmeln trug. Kumpel Leroy Sané gab im Süle-Team mit Tempo-Dribblings sehenswert Gas.

Sané und die anderen Neuzugänge waren am Freitagnachmittag Zuschauer, als Süle eine halbe Stunde für Stammkraft Jérôme Boateng in der Innenverteidigung ran durfte. Es sah alles ordentlich aus, nachhaltig bewerten konnte man diesen Einsatz aber noch nicht. "Für uns stellt Niklas nun auch eine weitere Option dar", sagte Flick. "Wir freuen uns alle, dass er wieder auf dem Platz steht. Er hat hart gearbeitet, dass er wieder dabei sein konnte und von daher ist es heute für ihn und uns ein schöner Tag."

Bundestrainer Joachim Löw dürfte sich auch freuen, dass der 24-malige Auswahlspieler den Wettkampf-Rhythmus aufnimmt. Anfang September, wenn die Nationalelf wieder startet, könnte Süle wie auch Sané im DFB-Kreis weitere Spielpraxis sammeln. Spanien am 3. September in Stuttgart und die Schweiz vier Tage später in Basel sind die Gegner für die deutsche Mannschaft in der Nations League.

Erst einmal steht aber die Entscheidung in der Champions League an. Für die Teilnahme quälte sich Süle sogar mit Extraschichten in den Ferienwochen der Kollegen. "Ich habe für dieses Turnier unheimlich viel investiert", sagte Süle. Vom 12. bis 23. August wird in Lissabon um den Königsklassen-Titel gekämpft. Die Bayern haben nach einem 3:0 im Achtelfinal-Hinspiel gegen den FC Chelsea beste Chancen, den Einzug am kommenden Samstag zu Hause perfekt zu machen.

Läuft alles wie geplant, könnte Süle als Joker weitere Einsatzzeit sammeln. "Wenn man nach neuneinhalb Monaten sein erstes Spiel macht, ist es klar, dass da noch nicht alle Abläufe stimmen und die Spitzigkeit noch nicht so da ist. Aber ich fühle mich sehr, sehr gut vom Fitnesslevel", sagte der Abwehrhüne, der beim Pokalsieg Anfang Juli gegen Leverkusen als Kader-Rückkehrer noch ohne Spielzeit geblieben war. "Ich habe gut gearbeitet. Ich brauche natürlich jetzt die Spielminuten, um zu alter Stärke zu kommen, um dann in den nächsten Wochen den nächsten Schritt nach vorne zu machen."

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