Fußball:Kroos spricht mit Steinmeier über Hetze und Hass im Internet

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Tauschte sich mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier über das Problem von Hass und Hetze im Internet aus: Toni Kroos. (Foto: Uwe Anspach/dpa)

Toni Kroos sieht bei Hetze und Hass im Internet die Anonymität als eines der großen Probleme an.

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Berlin (dpa) - Toni Kroos sieht bei Hetze und Hass im Internet die Anonymität als eines der großen Probleme an.

Der Fußball-Weltmeister von 2014 plädierte in einem Instagram-Gespräch mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier dafür, dass nur noch der korrekte Name und korrekte Profilbilder verwendet werden dürften. Es müsse nachvollziehbar sein, wer die Beiträge verfasse. „Dann bin ich mir auch ziemlich sicher, dass das abnimmt“, betonte Kroos. Er sei sich auch genauso sicher, dass 90 Prozent dieser Leute nicht in der Lage wären, „das Auge in Auge auf der Straße zu sagen“, sagte der Profi von Real Madrid.

„Die Anonymität, da haben Sie ohne Zweifel recht, hat die Hemmschwelle jedenfalls gesenkt“, entgegnete Steinmeier in dem knapp halbstündigen Gespräch. Diese aufzuheben sei aber nicht so ganz einfach, betonte das 65 Jahre alte Staatsoberhaupt.

Beispielhaft nannte er Ereignisse in Belarus (Weißrussland) und die Folgen, die es für Menschen hätte, die aus gut nachvollziehbaren Gründen für Freiheit und Demokratie auftreten würden und daher nicht unter ihrem richtigen Namen Beiträge veröffentlichen.

Steinmeier betonte, dass auf drei Ebenen reagiert werden müsse. Zum einen in der Politik: Diesbezüglich schreite in Deutschland die Gesetzgebung im Kampf gegen Hass und Hetze im Internet endlich voran. Zudem nannte Steinmeier die Verantwortung der Plattformen, die allerdings überwiegend ihre Sitze nicht in Deutschland und nicht einmal in Europa hätten. Und es gehe auch um die User. Es dürfe nicht der Eindruck entstehen, als ob die Hetzer und die, die Hass verbreiteten, in der Mehrheit seien. „Ich glaube, wir müssen auf all diesen drei Ebenen mehr machen, als wir in der Vergangenheit gemacht haben, sonst verändert sich, glaube ich, die Kultur weiter zum Negativen. Das kann und darf nicht sein“, betonte Steinmeier.

In einer gemeinsamen Aktion machten Kroos und zahlreiche Fußballprofis jüngst auf Cybermobbing und Hass im Internet aufmerksam, indem sie entsprechende Kommentare in verschiedenen Sprachen vorgelesen hatten. „Es ist wichtig, dass sich wirklich etwas tut“, betonte Kroos im Gespräch mit Steinmeier.

© dpa-infocom, dpa:210304-99-692652/2

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