Fußball - Frankfurt am Main:Eintracht will Verzicht üben: Abraham-Abgang im Sommer?

Bundesliga
Frankfurts Cheftrainer Adi Hütter spricht auf einer Pressekonferenz. Foto: Arne Dedert/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Eintracht Frankfurts Trainer Adi Hütter hat sich für einen Gehaltsverzicht auch beim hessischen Bundesligisten ausgesprochen und will gemeinsam mit seinem Team zur Erhaltung von Arbeitsplätzen beitragen. "Das ganz große Thema ist Solidarität. Deswegen bin ich auch ein Befürworter des Verzichts", sagte der Österreicher auf einer Pressekonferenz am Montag in Frankfurt. Wegen der zweiwöchigen Quarantäne nach positiven Tests innerhalb der Mannschaft habe es bisher aber noch keine großen Möglichkeiten gegeben, das Thema in Gesprächen zu erörtern.

"Unser Vorstand wird sich sicher Gedanken machen, wie wir Eintracht Frankfurt so bestücken können, dass wir Mitarbeiter mit unserem Verzicht erhalten können. Da ist jeder Profi von uns. Es hat noch keine konkreten Gespräche gegeben, aber ich glaube, dass wir alle bereit sind", sagte der 50-Jährige, der in der Mainmetropole inzwischen in Kleinstgruppen wieder mit seiner Mannschaft arbeiten kann. Bei einigen anderen Bundesligisten ist der Gehaltsverzicht wegen der Coronavirus-Pandemie schon beschlossene Sache.

Der Bundesliga-Spielbetrieb ist derzeit bis 30. April ausgesetzt, auch Hütter hofft auf eine zügige Fortsetzung ab Mai. "Wir sind auch nur Beifahrer. Wir müssen uns verlassen können, dass man 100 Prozent unseren Sport ausüben kann. Wenn es nicht geht, entscheidet das die Politik und nicht jeder Verein für sich selbst", sagte Hütter in der zuschauerlosen Pressekonferenz, bei der Fragen online eingeschickt werden konnten. Auch dies bezeichnete Hütter in seiner Trainer-Laufbahn als Novum.

Den Stellenwert des Fußballs für die Menschen schätzt Hütter hoch ein. "Wir wünschen uns natürlich alle, dass es im Mai weitergeht mit Fußball. Es wäre für unsere Gesellschaft etwas Wertvolles, wenn sie am Fernseher mal wieder Fußball sehen können. Es wird gewöhnungsbedürftig sein, Fußball ohne Zuschauer zu sein. Wichtig ist für uns alle, dass wir unseren Beruf ausüben können."

Nach Beendigung der aktuellen Saison - wie auch immer diese aussieht - könnte der Eintacht im Sommer dann auch ein Wechsel auf der Kapitänsposition bevorstehen. Der derzeitige Spielführer David Abraham steht nach mehreren Medienberichten vom Montag vor einem Wechsel in seine Heimat Argentinien, wo er künftig wieder für Independiente spielen könnte.

Hütter wollte einen Transfer für diesen Sommer noch nicht bestätigen. "Ich gebe keine Wasserstandsmeldungen. Bei David Abraham wird es so sein, dass die Zeit kommt, dass er zurück nach Argentinien geht. Wann das ist, das steht noch in den Sternen", sagte er. Independiente ist Abrahams früherer Verein, bei dem Club aus einem Vorort von Buenos Aires spielte er von 2003 bis 2007. Bei den Hessen besitzt der 33-Jährige noch einen Vertrag bis zum 30. Juni 2021.

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