Natürlich gibt es auch Erfolgsgeschichten. Im Jahr 2020 erzählten Trainer am FC-Bayern-Campus den Eltern anderer Spieler folgende Episode über Jamal Musiala: Im Frühjahr 2020 habe sich bei den Profis Thiago Alcantara verletzt, Trainer Hansi Flick wollte aber unbedingt ein Elf-gegen-elf-Abschlusstraining durchziehen. Es herrschte sowieso schon Personalnot, selbst mit einigen U23-Akteuren kamen sie nicht auf 20 Feldspieler. Also telefonierte der damalige Nachwuchsleiter Hermann Gerland herum: Wer von den U19-Spielern könne innerhalb weniger Minuten an der Säbener Straße sein? Eigentlich vorgesehen war ein anderer, der am Campus ein Zimmer hatte und auf Thiagos Position spielte. Aber schneller am Ort war ein ruhiger, schmächtiger Offensivspieler, weil er in der Stadt wohnte. Und der - vielleicht beginnt hier im Jahr 2023 schon eine Mystifizierung - lieferte im ersten Training bei den Profis dermaßen ab, dass allen die Münder offenstanden.
Campus des FC Bayern:Die mysteriöse Hausnummer 272
Lesezeit: 5 min
Ein Schmuckkästchen fürs "Mia san mia"? Der Campus des FC Bayern.
(Foto: Ulrich Wagner/Imago)Keine erkennbare Linie, zu hohe Trainer-Fluktuation, zu viel Kompetenzgerangel? Die Vorwürfe an die Nachwuchsabteilung beim FC Bayern sind vielfältig. Einen Zweck erfüllt der Campus aber in jedem Fall.
SZ-Plus-Abonnenten lesen auch:
Hauptbahnhof Stuttgart
Überirdisch schön
Russland
"Frieden und Frieden und Frieden"
Familie
Wenn nichts mehr hilft
Gesundheit
»Das Herpesvirus CMV ist die häufigste infektiöse Ursache für Fehlbildungen bei Kindern«
Historiker im Interview
"Die Entscheidung wird im Kampf um die Krim fallen"