Ex-Coach von Werder:Markus Anfang gibt Impfpass-Fälschung zu

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Dem entlassenen Trainer droht nun ein Strafbefehl. Mehrere Corona-Fälle bei Alba Berlins Basketballern. Der BVB glaubt noch an einen Haaland-Verbleib.

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Fußball, Impfpass: Bremens Ex-Trainer Markus Anfang hat das Fälschen seines Impfzertifikats zugegeben. "Der Anwalt hat sich zu dem Vorwurf geäußert und den Tatvorwurf eingeräumt", sagte der Sprecher der Bremer Staatsanwaltschaft, Frank Passade, am Dienstagnachmittag. Zuvor hatten unter anderem die "Deichstube" und die "Bild" darüber berichtet. Anfang war Ende November wenige Stunden vor dem Heimspiel gegen den FC Schalke 04 (1:1) als Trainer von Werder Bremen zurückgetreten. Zuvor waren die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft wegen eines gefälschten Impfpasses gegen ihn bekannt geworden. Die Staatsanwaltschaft äußerte sich nicht konkret dazu, wie genau Anfang seinen Impfpass schlussendlich fälschen lassen hat oder möglicherweise selbst gefälscht hat. "Er hat eine Erklärung zur Herkunft abgegeben", sagte Passade der Bild.

Denkbar wäre nun juristisch eine sogenannte Entscheidung im Strafbefehlswege. Dabei würde Anfang eine Geldstrafe erwarten, wenn die Staatsanwaltschaft dies dem Gericht empfiehlt, erklärt Passade. Der ehemalige Köln-Trainer war erst im Sommer an die Weser gekommen und sollte bei den Grün-Weißen nach dem ersten Abstieg seit 41 Jahren den Wiederaufbau starten - und die Norddeutschen möglichst direkt in die Fußball-Bundesliga zurückführen. Anfang hatte mit seinem Rücktritt und dem medialen Interesse durch die Ermittlungen für großen Wirbel an der Weser gesorgt. Nach seinem Abgang saß beim 1:1 gegen Schalke zunächst Danijel Zenkovic als Interimscoach auf der Bank. Dessen positiver Coronatest sorgte dafür, dass U19-Trainer Christian Brand bei der 1:2-Niederlage in Kiel einspringen musste, ehe Ende November Ole Werner als neuer Trainer präsentiert wurde.

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Alba Berlin, Corona: Beim deutschen Basketball-Meister sind mehrere Spieler positiv auf das Coronavirus getestet worden. Wie der Hauptstadt-Club am Mittwoch mitteilte, seien die Infektionen nach Untersuchungen zum Wochenbeginn nachgewiesen worden. Wie viele und welche Akteure betroffen sind, wurde nicht bekanntgegeben. "Anhand von Nach- und Folgetestungen soll nun in den kommenden Tagen das genaue Ausmaß des Infektionsgeschehens festgestellt werden. Die Auswirkungen auf den Trainings- und Spielbetrieb der Albatrosse sind derzeit noch nicht absehbar", hieß es in einer Pressemitteilung.

Bereits am Montag war das in der Euroleague für Donnerstag geplante Spiel gegen Panathinaikos Athen wegen Corona-Fällen im Team der Griechen abgesagt worden. In der Basketball-Bundesliga ist das nächste Alba-Spiel am Sonntag (15.00 Uhr) bei den Löwen Braunschweig angesetzt. Anschließend müssten die Berliner laut Spielplan am Mittwoch kommender Woche in der Euroleague bei Maccabi Tel Aviv in Israel und zwei Tage später bei Fenerbahce Istanbul in der Türkei antreten.

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Von Jonas Beckenkamp

BVB, Haaland: Borussia Dortmund sieht sich im bevorstehenden Verhandlungspoker um einen Verbleib von Torjäger Erling Haaland über den kommenden Sommer hinaus weiterhin nicht chancenlos. "Es gibt sicherlich noch ein paar Gründe, warum Erling auch bei Borussia Dortmund sehr, sehr gut aufgehoben ist und warum wir als Club für ihn weiterhin eine sehr, sehr gute Option sein können", sagte Lizenzspielerchef Sebastian Kehl am Mittwoch. Wie schon zuvor Clubchef Hans-Joachim Watzke stellte auch Kehl ein baldiges Ende der Spekulationen über die Zukunft des umworbenen 21 Jahre alten Norwegers in Aussicht.

"Wir werden uns mit Erling und seinem Team in den nächsten Wochen zusammensetzen und die Situation intensiv besprechen. Natürlich wäre es gut, wenn man eine Entscheidung nicht mehr ewig hinauszieht, weil das in allen Bereichen eine Konsequenz erfordert. Aber so weit sind wir im Moment noch nicht und freuen uns, dass er da ist. Er ist hochmotiviert mit uns die Ziele zu erreichen." Haaland steht beim BVB bis 2024 unter Vertrag, kann den Revierclub aber in diesem Sommer mithilfe einer Ausstiegsklausel für angeblich 75 Millionen Euro verlassen. Als Interessenten wurden zuletzt Real Madrid, der FC Barcelona und der FC Chelsea gehandelt.

Fußball, Lettland: Trainer Thorsten Fink hat einen neuen Job in Lettland gefunden. Der 54-Jährige, einst langjähriger Bundesliga-Profi und Meistertrainer in der Schweiz, wurde am Dienstag als neuer Chefcoach beim FC Riga vorgestellt. In einem kuriosen Präsentationsvideo auf dem Twitter-Account des dreimaligen lettischen Meisters fährt Fink zu Musik von Capital Bra im Mercedes durch den Schnee zum Stadion. Zuletzt hatte er in Japan bis September 2020 Vissel Kobe trainiert, danach kehrte er in seine Heimat München zurück. Der FC Riga hat die abgelaufene Saison in der Virsliga auf dem vierten Platz beendet. In den Play-offs der Conference-Qualifikation scheiterte der 2014 gegründete Klub an den Lincoln Red Imps aus Gibraltar.

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