Eishockey:Los Angeles Kings holen sich Stanley Cup

Los Angeles (dpa) - Bevor die Los Angeles Kings zum zweiten Mal in der Geschichte der nordamerikanischen Eishockey-Liga (NHL) den Stanley Cup gewannen, strapazierten sie die Nerven der Zuschauer bis zum Zerreißen.

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Los Angeles (dpa) - Bevor die Los Angeles Kings zum zweiten Mal in der Geschichte der nordamerikanischen Eishockey-Liga (NHL) den Stanley Cup gewannen, strapazierten sie die Nerven der Zuschauer bis zum Zerreißen.

Erst in der zweiten Verlängerung der Partie gegen die New York Rangers fiel im Staples Center von Los Angeles das entscheidende Tor zum 3:2 für die Kings. Die Kalifornier beendeten die Finalserie im Modus "Best of Seven" mit 4:1 und sicherten sich die seit 1894 ausgespielte Trophäe.

Es war ein hartes Stück Arbeit für die Gastgeber. Knapp 95 Minuten hatten die Los Angeles Kings für den Erfolg benötigt. Alec Martinez erzielte den Treffer nach einem Abpraller im Sudden Death der zweiten Verlängerung und versetzte die 18 713 Zuschauer im ausverkauften Staples Center in einen kollektiven Rausch. "Ich hatte einen Blackout. Ich kann mich nicht mehr erinnern", bekannte der überglückliche Torschütze. Er wisse nur noch, dass seine Mannschaftskameraden über ihn herfielen, als er den Treffer im Kasten von Henrik Lundqvist untergebracht hatte. "Mir blieb die Luft weg", berichtete der 26 Jahre alte Verteidiger. "Es war ein unglaublicher Moment. Ich bin so glücklich für diese Jungs."

Die Kalifornier waren in den Minuten zuvor verzweifelt. Lundqvist hatte nahezu jeden Puck gehalten, der auf sein Tor geflogen kam. 48 Paraden zeigte der Schwede. Doch in der 95. Minute musste er den Puck nach einem Schuss prallen lassen - und Verteidiger Martinez war zur Stelle. Danach schleuderte der Schütze seinen Schläger fast bis unter die Hallendecke. "Die Rangers sind ein Höllen-Team", meinte Martinez.

Der Weg der Los Angeles Kings zum Titel ist eine Geschichte, die sportliches Heldentum begründet. Die NHL selbst nannte es einen Hollywood-Mehrteiler. Das Team war in der Qualifikation fast ausgeschieden. In der ersten Playoff-Runde kassierte es gegen die San Jose Sharks zunächst drei Niederlagen, schaffte dann aber die Wende. Nur drei Teams waren zuvor in der NHL-Geschichte nach einem solchen Rückstand weitergekommen.

Danach musste die Mannschaft von Trainer Daryl Sutter auch gegen Lokalrivale Anaheim Ducks und Meister Chicago Blackhawks über die volle Distanz von sieben Spielen gehen. Das Maximum von 21 Partien bis zum Finale hatte Kraft gekostet, stärkte aber auch das Selbstbewusstsein. "Es gibt keine Worte, die beschreiben können, was du jetzt fühlst", sagte Stürmer Justin Williams stolz. "Jeder Cup ist einzigartig. Mein Gott, wir haben ihn verdient."

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