Einzelkritik FC Bayern:Robust, topfit und kerngesund

Franck Ribéry kreiselt feldherrisch im Mittelfeld, Mario Gomez wird in Stuttgart immer noch heiß und innig geliebt, Arjen Robben gibt den lieben Holländer. Ein Bild von Daniel Van Buyten wird ewig in Erinnerung bleiben. Die Spieler des FC Bayern beim 2:1 in Stuttgart in der Einzelkritik.

Carsten Eberts, Stuttgart

Einzelkritik FC Bayern

Manuel Neuer

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Franck Ribéry kreiselt feldherrisch im Mittelfeld, Mario Gomez wird in Stuttgart immer noch heiß und innig geliebt, Arjen Robben gibt den lieben Holländer. Ein Bild von Daniel Van Buyten wird ewig in Erinnerung bleiben. Die Spieler des FC Bayern beim 2:1 in Stuttgart in der Einzelkritik. Von Carsten Eberts, Stuttgart Hat einen robusten Körper, war schließlich topfit und kerngesund, als unter der Woche die halbe Bayern-Mannschaft mit Grippesymptomen danieder lag. Beim 0:1 chancenlos, in der zweiten Halbzeit dann nahezu beschäftigungslos, musste jedenfalls nicht eingreifen, wenn die Stuttgarter dem Münchner Tor einmal nahe kamen. Überstand auch dieses Spiel. Topfit und kerngesund.

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Philipp Lahm

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(Foto: AFP)

Hat bekanntlich eine Schwaben-Vergangenheit. Führte sich mit einem Gastgeschenk ein, als er sich Harnik, dem Vorbereiter des Stuttgarter Führungstreffers, nur mit einem Sicherheitsabstand von drei Metern näherte. Hatte somit immerhin beste Aussicht auf das 0:1. Machte seinen Fehler jedoch höchstpersönlich wieder gut, als er Gomez in der 57. Minute das 2:1 auflegte. Ebenfalls topfit und kerngesund.

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Holger Badstuber

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Sah beim 0:1 wie die gesamte Bayern-Abwehr nicht wirklich gut aus. Konnte Gentners Schuss weder verhindern noch blocken, was eigentlich zu den vornehmlichen Aufgaben eines Abwehrspielers gehört. Steigerte sich anschließend aber deutlich, hatte VfB-Angreifer Julian Schieber stets im Griff.

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Daniel Van Buyten

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Kann normalerweise nicht mal von einem dicken Baumstamm ausgeknockt werden, so stark ist der Belgier. Lag unter der Woche trotzdem im Bett - wegen ein paar kleinen, mickrigen Grippeviren. Präsentierte sich gedankenschnell, als er die allererste Bayern-Flanke mit der Hacke aufs Tor verlängerte, jedoch nur das Außennetz traf. Van Buyten! Mit der Hacke! Was der Belgier ansonsten fabrizierte, interessierte fortan niemanden mehr. Denn es blieb dieses Bild: Van Buyten! Mit der Hacke!

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Rafinha

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(Foto: AFP)

Erhielt den Vorzug gegenüber Jérôme Boateng, was entweder der Heynckes'schen Rotation geschuldet war oder dem Umstand, dass Boateng zuletzt nicht allzu sicher agierte. Unterlief einmal eine Flanke, ansonsten jedoch gewohnt bissig-kiebig-zweikampfstark. In der Offensive kombinationssicher mit Arjen Robben, hat damit einige Pluspunkte gesammelt - falls Heynckes beim Hinrunden-Finale gegen den 1. FC Köln nicht trotzdem wieder rotiert. Ist aber topfit und kerngesund

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Anatolij Timoschtschuk

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(Foto: dpa)

Erster Ligaauftritt seit seinem Rambo-Foul und der roten Karte gegen Augsburg. Tat dem Bayern-Spiel von Beginn an gut, fing viele Bälle ab, harmonierte trefflich mit Toni Kroos. Verkniff sich vor allem jegliches Rambo-Foul, darf deshalb beim Hinrunden-Finale gegen Köln mitspielen. Wenn das nicht mal eine gute Nachricht ist.

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Toni Kroos

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Hatte die Münchner Grippewelle als einziger nur mit Nebenwirkungen überstanden. Präsentierte dem Stuttgarter Publikum nämlich anfangs eine absolute Rarität: einen Kroos'schen Fehlpass. Lenkte und durchdachte ansonsten das Münchner Spiel, spielte eine Mischung aus Sechser und Zehner, weil er für einen Sechser doch sehr häufig in zentraler Angriffsposition auftauchte. Hätte sich fast mit einem Tor belohnt - doch VfB-Keeper Sven Ulreich klärte Kroos' Distanzschuss zur Ecke.

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Thomas Müller

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(Foto: AFP)

Durfte von Beginn an auf der Zehn ran, hätte aber vielleicht lieber Sechser gespielt: Unterband jedenfalls in allerbester Timoschtschuk-Manier einen Stuttgarter Konter, sah dafür auch in allerbester Timoschtschuk-Manier Gelb. Später quirlig, lauffreudig, schwer zu fassen, jedoch selten mit Glück, wenn der Ball in seiner Nähe auftauchte. So wie es Müller in letzter Zeit häufiger erging. Durfte nach 79 Minuten vom Platz, für ihn kam Luiz Gustavo.

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Franck Ribéry

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(Foto: AP)

Gegen Bremen noch der große Held, verblasste diesmal deutlich gegenüber Arjen Robben und Mario Gomez. Kreiselte erst feldherrisch im Mittelfeld, wie es sein einstiger Teamkollege Zinedine Zidane nicht schöner hätte machen könnte. Rutschte dann jedoch mit seinen grünen Schühchen umher und landete sogar auf dem Hosenboden - was Zidane sicher nie passiert wäre. Durfte nach 79 Minuten vom Platz, für ihn kam David Alaba.

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Arjen Robben

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(Foto: dpa)

Wollte zeigen, dass er auch ein lieber Holländer sein kann. Klaute Mario Gomez diesmal keinen Elfmeter, sondern legte ihm servierfertig die Bälle auf. Wie in der fünften Minute, als Gomez im Fünfmeterraum am Ball vorbeitrat. War anschließend ein extrem lieber Holländer, weil er nicht in den Ego-Modus schaltete, sondern weiterhin Bälle auflegte. Was mit dem 1:1 belohnt wurde. Wurde trotzdem zum Feindbild der Stuttgarter Fans, weil er zweimal gegen Christian Molinaro zu Boden ging - und Molinaro früh Gelb-Rot sah. Durfte nach 84 Minuten vom Platz, für ihn kam Jérôme Boateng.

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Mario Gomez

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(Foto: AP)

Wird in Stuttgart heiß und innig geliebt, zumindest von jenen drei oder vier VfB-Fans, die ihm seinen Wechsel nach München verziehen haben. Wird von allen anderen nicht gerade heiß und innig geliebt. Verwandelte die obligatorischen Pfiffe zunächst in Gelächter, als er im Fünfmeterraum am Ball vorbei trat. Verwandelte das Gelächter jedoch schnell wieder in Pfiffe, als er eine Robben-Flanke zum 1:1 verwertete. Entschied das Spiel in der zweiten Halbzeit mit seinem Treffer zum 2:1, klärte zudem in der Abwehr auf der Linie, was ihm die Gewissheit brachte: Es bleibt bei jenen drei oder vier VfB-Fans, die ihm seinen Wechsel nach München verziehen haben.

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Luiz Gustavo

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(Foto: dapd)

Kam nach 79 Minuten für Thomas Müller. Beteiligte sich an der finalen Münchner Abwehrarbeit.

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David Alaba

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(Foto: AFP)

Kam nach 79 Minuten für Franck Ribéry. Setzte sich nicht auf den Hosenboden, zeigte aber auch ansonsten keine Zidane-haften Aktionen.

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Jérôme Boateng

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(Foto: dpa)

Kam nach 84 Minuten für Arjen Robben. Wurde nicht ausgepfiffen. Immerhin.

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