Deutsches Team gegen Portugal:Gomez und Hummels in der Startelf

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Beim ersten Spiel gegen Portugal gibt es einige Überraschungen in der deutschen Startelf: Mario Gomez beginnt für Miroslav Klose, Mats Hummels ersetzt Per Mertesacker. Bastian Schweinsteiger fängt im defensiven Mittelfeld an. Der Trainer der Portugiesen kann Flügelflitzer Nani aufbieten.

Jürgen Schmieder

Am Donnerstag war Miroslav Klose noch blendend gelaunt. Auf der Pressekonferenz machte er kleine Witze, etwa den, dass er vor wenigen Jahren "ein Vollblinder" in Sachen Fußball gewesen sei. Er hatte guten Grund zum Fröhlichsein, schließlich werteten nicht wenige die Anwesenheit Kloses auf dem Podium als Indiz dafür, dass der Angreifer gegen Portugal in der Startelf stehen würde. Klose sagte: "Noch tragen mich meine Beine, deswegen schleppe ich meinen Kadaver noch ein wenig durch."

Beginnt wohl gegen Portugal: Angreifer Mario Gomez. (Foto: REUTERS)

Wenige Stunden vor der ersten Partie der deutschen Elf war klar, als sei dieser Kadaver doch nicht durchzuschleppen - oder zunächst nur in Richtung Ersatzbank. Joachim Löw schickt statt Klose doch den gesunden und fitten Mario Gomez aufs Feld. In der offiziellen Aufstellung ist Gomez vermerkt und Klose für einen Platz auf der Bank.

Klose zog sich nach SZ-Informationen im Training eine leichte Blessur am Sprunggelenk zu, an der anschließenden Torschuss-Einheit nahm er nicht teil. Klose, der am Samstag 34 Jahre alt wird, hatte wegen einer Knöchelverletzung in der Rückrunde kaum für Lazio Rom gespielt.

Löw hatte jedoch zu Beginn der Übungseinheiten angekündigt, die medizinische Abteilung würde den Angreifer gesund bekommen und er höchstselbst für die Fitness sorgen. Während der Vorbereitung auf Sizilien und in Südfrankreich allerdings musste Klose immer wieder aufgrund kleinerer Blessuren pausieren.

"Keiner kennt seinen Körper besser als Miro", hatte Löw am Freitag noch gesagt - doch hat dieser Körper nun Signale gesendet, dass es zu früh für einen Einsatz in der Startelf ist. Dabei hatte Klose bei den ersten Turnier-Partien deutscher Mannschaft fast immer getroffen: dreimal gegen Saudi Arabien 2002, zweimal gegen Costa Rica bei der Heim-WM 2006 und einmal gegen Australien 2010 in Südafrika.

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Löw hatte schon im Trainingslager in Tourettes erklärt, eine Entscheidung über die Startelf vor allem von der Fitness abhängig zu machen. Auch auf zwei anderen Schlüsselpositionen hatte er sich Bedenkzeit bis kurz vor dem Spiel erbeten. Bei Bastian Schweinsteiger schlug das Pendel eher in die Richtung eines Einsatzes von Beginn an aus.

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Der Bayern-Profi er konnte die letzten Einheiten schmerzfrei absolvieren und dürfte auf der Doppelsechs neben Sami Khedira beginnen. Auf Twitter schrieb Schweinsteiger: "Es tut gut, wieder für die Fans im Stadion zu trainieren. Und wie ihr gesehen habt, bin ich ja auch wieder fit. Portugal kann kommen!"

Auch bei der Position des zweiten Innenverteidigers wollte sich Löw lange Zeit nicht festlegen. Per Mertesacker durfte in den Testpartien gegen die Schweiz und Israel agieren, um Wettkampfminuten zu sammeln. Nach SZ-Informationen absolvierte Mertesacker die meisten Trainingseinheiten ohne Beschwerden. Am Donnerstag hatte er allerdings nach einem Zusammenprall mit Jerome Boateng das Training vorzeitig beenden müssen.

Löw hatte am Freitag noch über Mertesacker gesagt: "Der Eindruck im Training ist sehr gut, nach diesem Eindruck muss ich jetzt gehen. Er ist in einer guten Verfassung für das Turnier, auf einem viel höheren Niveau, als es vor vier Wochen der Fall war." Doch der Bundestrainer hat sich nun aufgrund der Spielpraxis auf Mats Hummels festgelegt.

Doch nicht nur Joachim Löw, auch der portugiesische Trainer Paulo Bento musste Entscheidungen aufgrund der Fitness seiner Spieler treffen. Flügelflitzer Nani erhielt während des Trainings am Donnerstag einen Schlag auf den Oberschenkel.

"Wir müssen sehen, wie sein Zustand ist. Er leidet an einer alten Verletzung. Wir schauen, wie er im Abschlusstraining arbeiten kann und dann entscheiden wir, ob er spielt", sagte Bento. Nach SZ-Informationen absolvierte Nani das Abschlusstraining schmerzfrei und beginnt laut offiziellem Bogen gegen die deutsche Elf.

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