Sachsen-Anhalt:Mit viel Lärm und "Lügner"-Rufen

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Er werde der besonderen Verantwortung seines Amtes nicht gerecht, heißt es im Abwahlantrag gegen AfD-Mann Ulrich Siegmund (re.). (Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa)

Der Landtag in Magdeburg wählt den AfD-Abgeordneten Siegmund als Vorsitzenden des Sozialausschusses ab. Seine Fraktion wehrt sich mit Tumult. Der Politiker hatte auf dem Rechtsextremisten-Treffen in Potsdam gesprochen - und sieht sich nun als Opfer.

Von Iris Mayer, Magdeburg

Es ist noch nicht mal zehn Uhr, als es am Mittwoch das erste Mal laut wird im Landtag von Magdeburg. Die Regierungsbefragung läuft, Routine zum Auftakt jedes Plenums. Der AfD-Abgeordnete Jan Scharfenort stellt sich ans Mikro und fragt die Landesregierung unter lautem Gejohle seiner Fraktion, wie sie es denn mit der Neutralitätspflicht halte. Schließlich mache sie sich die Correctiv-Recherchen über das Potsdamer Treffen zu eigen, Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) habe selbst im Landtag gesagt, Treffen und Thesen wie in Potsdam gefährdeten die Demokratie.

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