Russland:Der Regenbogen soll verschwinden

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Er rechnet, dass es bald erste Prozesse gibt: Der Menschenrechtler Igor Kotschetkow (Mitte) hier bei einer Kundgebung in Sankt Petersburg 2018. (Foto: AP)

Das Oberste Gericht in Moskau hat die "internationale LGBT-Bewegung" für "extremistisch" erklärt. Was das genau heißt, weiß nicht einmal die russische Polizei. Aber Angehörige sexueller Minderheiten haben allen Grund zur Angst.

Von Silke Bigalke, Moskau

Er sieht die Regenbogenflaggen verschwinden aus seinem sozialen Netzwerk. Freunde löschen Fotos aus Facebook und dem russischen VKontakte, lösen Gruppen auf, vernichten jeden Hinweis auf ihre sexuelle Orientierung. Alexej Sergejew, LGBTQ-Aktivist aus Sankt Petersburg, nennt es das "Löschen der Geschichte" seiner Gemeinschaft. Vielleicht wird es irgendwann so aussehen, als habe es in Russland nie homosexuelle oder nicht binäre oder Transmenschen gegeben.

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