"Reichsbürger"-Prozess:Mehr als 14 Jahre Haft für Ingo K.

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Ingo K. (Mitte) sei ein Querulant und "Verschwörungstheoretiker", aber kein "Reichsbürger", sagten seine Verteidiger. Das Oberlandesgericht Stuttgart sieht das anders. (Foto: Thomas Niedermueller/Getty)

Bekannten erzählte er von Chemtrails und Echsenmenschen, Behörden schrieb er wirre Briefe. Als Polizisten vor seiner Tür standen, schoss er auf sie. Dafür wird der Extremist verurteilt.

Von Christoph Koopmann, Stuttgart

Ingo K. bemüht sich ruhig zu wirken, er zeigt sich höflich und respektvoll. Die Richter in Saal 2 des Oberlandesgerichts Stuttgart spricht er mit "Hohes Gericht" an, er sagt Danke und Entschuldigung, wenn er es für angebracht hält. Sieben Monate lang hat er hier hinter Sicherheitsglas gesessen, meistens montags und mittwochs, als es hieß: Die Bundesrepublik Deutschland gegen Ingo K. Die Bundesanwaltschaft hatte ihm vorgeworfen, dass er sich in genau diesem Kampf wähnte, nur eben andersherum: Ingo K. gegen die Bundesrepublik. Und dass er deshalb am Morgen des 20. April 2022 auf Beamte geschossen hat.

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