Berlin (dpa) - Die saarländische Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) hat nach der umstrittenen deutschen Glyphosat-Zustimmung Forderungen nach personellen Konsequenzen zurückgewiesen. „Ich halte wenig davon, dass öffentlich Satisfaktionen gefordert werden. Hier ist eine gewisse Dramatik bestimmt gesucht worden von Seiten des Koalitionspartners“, sagte die Politikerin mit Bezug auf die SPD im Deutschlandfunk am Donnerstagmorgen. Agrarminister Christian Schmidt (CSU) hatte in der EU gegen den ausdrücklichen Willen der SPD für eine Verlängerung der Zulassung gestimmt. Er war dafür von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) gerügt, aber zunächst im Amt belassen worden.
Kramp-Karrenbauer sprach sich klar für die Bildung eines stabilen Bündnisses mit der SPD aus und forderte mit Hinblick auf die Differenzen beim Thema Glyphosat: „Die Bürger erwarten, dass dieser Konflikt beigelegt wird.“
Der parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Fraktion, Carsten Schneider, sagte vor dem Gespräch der Parteivorsitzenden mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, der Ausgang sei offen. „So schlimm ist es nicht in Deutschland, dass man dieses Land nicht regieren wollen sollte“, betonte Schneider im ARD-Morgenmagazin.