Der Mann, der bis zuletzt den Erfolg des Nato-Gipfels gefährdet hatte, genießt diesen Auftritt. Um 10.45 Uhr betritt der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan die Bühne des Messezentrums in Madrid, wo Gastgeber Pedro Sánchez auf ihn wartet. Freundlich ist die Begrüßung durch Generalsekretär Jens Stoltenberg. Die beiden kennen sich seit mehr als 20 Jahren, und Stoltenbergs Geschick ist es zu verdanken, dass Erdoğan am Dienstag sein Veto gegen den Beitritt von Finnland und Schweden aufgegeben hat. Es ist der erste Erfolg des Gipfels: Die Nato kann sich gegenüber Wladimir Putins Russland als geeint präsentieren und wird bald zwei weitere Demokratien mit starken Armeen in ihren Reihen begrüßen.
Nato-Gipfel:Rüsten für die neue Realität
Wenn sich Alphamänner begrüßen: Recep Tayyip Erdoğan, Joe Biden, Jens Stoltenberg und Boris Johnson kurz vor Beginn der ersten Arbeitssitzung am Mittwoch.
(Foto: AFP)In Madrid setzt sich fort, was schon beim G-7-Gipfel in Bayern zu beobachten war: Der Westen stellt sich auf eine langfristige Auseinandersetzung mit Russland ein. Was bedeutet das für die Strategie der Nato?
Von Matthias Kolb, Madrid
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