Israelische Geiseln:"Tötet sie nicht"

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"Bringt sie nach Hause": Verwandte und Unterstützer der Geiseln machen in Tel Aviv Druck auf die Regierung. (Foto: Ilia Yefimovich/dpa)

Getrieben von Verzweiflung: Nach der Tötung von drei israelischen Geiseln durch israelische Soldaten verändert sich der Tonfall der Angehörigen gegenüber Netanjahus hartem Kurs, der sich in einer Pressekonferenz rechtfertigt.

Von Alexandra Föderl-Schmid, Tel Aviv

"Jetzt! Jetzt!", rufen Hunderte Menschen immer und immer wieder. Sie brüllen dieses Wort in Richtung der Kirya, des Hauptquartiers der israelischen Armee, das direkt gegenüber liegt. An diesem Ort, der in "Geiselplatz" umbenannt wurde, haben Angehörige der Entführten ein Forum zum Austausch eingerichtet. Seit Wochen machen sie mit verschiedenen Veranstaltungen auf das Schicksal der Geiseln aufmerksam. An diesem Abend strömen, wie auch schon an den Samstagen davor, Massen von Menschen zu einer Kundgebung. Dutzende halten Porträts der Entführten in die Höhe, 112 Menschen sollen sich noch in der Gewalt der Hamas befinden, mindestens 20 dürften nach Einschätzung der israelischen Armee nicht mehr am Leben sein. Auf einigen Schildern steht statt der bisher üblichen Aufforderung "Bringt sie nach Hause!" ein neuer Appell: "Tötet sie nicht!" oder schlicht: "Tötet nicht!"

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