Die Bundesanwaltschaft hat in Kiel und München zwei mutmaßliche Mitglieder der syrischen Terror-Organisation "Liwa Jund al-Rahman" festnehmen lassen. Einer der beiden Syrer soll die bewaffnete Rebellentruppe 2013 gegründet und angeführt haben, teilte die oberste deutsche Anklagebehörde mit. Auch sei er dringend verdächtig, Kriegsverbrechen begangen zu haben.
Der zweite Verdächtige soll in der Gruppierung ebenfalls in führender Position gewesen sein und Truppen im Kampf gegen syrische Streitkräfte befehligt haben. Die Wohnungen der Beschuldigten seien durchsucht worden. Beide Männer sitzen seit Mittwoch in Untersuchungshaft.
"Liwa Jund al-Rahman" (Brigade der Soldaten der Barmherzigen) hat den Angaben zufolge zum Ziel, das syrische Regime gewaltsam zu stürzen. Seit 2014 ist sie der Terror-Organisation "Islamischer Staat" (IS) unterstellt, wie es weiter hieß. Unter Leitung des mutmaßlichen Rädelsführers soll die Truppe im Jahr 2013 zusammen mit anderen dschihadistischen Gruppierungen ein Dorf überfallen und dort bis zu 60 Schiiten getötet haben. Das Dorf sei geplündert, zum Teil in Brand gesetzt und die restlichen Bewohner vertrieben worden.