Düsseldorf (dpa/lnw) - Nach antisemitischen Ausschreitungen will der nordrhein-westfälische Landtag heute ein Zeichen der Solidarität mit jüdischen Mitbürgern setzen. In einer Aktuellen Stunde will das Parlament in seiner letzten Sitzung dieses Jahres den Kampf gegen Antisemitismus in den Vordergrund rücken.
Ein Anlass für den Antrag von CDU und FDP waren Demonstrationen arabischer Gruppen in Berlin, bei denen in der vergangenen Woche israelische Flaggen verbrannt und antisemitische Parolen gerufen worden waren. Die jüdische Gemeinde in Mülheim hatte daraufhin wegen Sicherheitsbedenken auf öffentliche Feierlichkeiten zum traditionellen Lichterfest Chanukka verzichtet.
Einschränkungen jüdischen Lebens seien inakzeptabel, heißt es in dem Antrag. Der Landtag müsse Konsequenzen aus den antisemitischen Ausschreitungen ziehen. In NRW leben rund 27 000 Menschen jüdischen Glaubens und damit fast jedes dritte Mitglied der jüdischen Gemeinde Deutschlands.