Meinungsfreiheit:Wären Koranverbrennungen auch in Deutschland erlaubt?

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Der Koran ist für Muslime eine heilige Schrift. Trotzdem hat der Staat wenig Möglichkeiten, gegen seine Schändung vorzugehen. (Foto: Rolf Vennenbernd/DPA)

In nordischen Ländern wird der Koran öffentlich verbrannt. Die Polizei schreitet nicht ein, Muslime in aller Welt sind erzürnt.

Von Wolfgang Janisch, Karlsruhe

In Schweden lässt sich gerade das Dilemma des freiheitlichen Staates auf besonders beklemmende Weise besichtigen. Rechtsextremisten verbrennen öffentlich den Koran, die Regierung verurteilt die Taten "auf das Schärfste" - aber die Gerichte entscheiden, dass die Aktionen unter dem Schutz der Grundrechte stehen. "Der verfassungsmäßige Schutz der Meinungsfreiheit hat Vorrang", fasste im Juni eine Polizeisprecherin zusammen. Ermittelt wurde lediglich wegen Verstoßes gegen das Verbot von offenem Feuer in Stockholm. Derweil wurde in Bagdad die schwedische Botschaft von wütenden Demonstranten gestürmt. Dennoch verteidigt das skandinavische Land seine Freiheitsrechte, auch in Dänemark haben Koranverbrennungen stattgefunden.

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