Torgau:Landräte fordern Ost-West-Straßenverbindung

Lesezeit: 1 min

Torgau (dpa) - Mit dem Vorstoß für eine neue Ost-West-Verbindung wollen Landräte in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg den Strukturwandel nach dem absehbaren Aus für den Braunkohleabbau anschieben. Das geht aus einer gemeinsamen Erklärung der neun Kreischefs nach einem Treffen am Donnerstag auf Schloss Hartenfels in Torgau hervor. Die Kommunalpolitiker gehen dabei von einem Ende für die Braunkohle im Zeitraum zwischen 2030 und 2050 aus.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Torgau (dpa) - Mit dem Vorstoß für eine neue Ost-West-Verbindung wollen Landräte in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg den Strukturwandel nach dem absehbaren Aus für den Braunkohleabbau anschieben. Das geht aus einer gemeinsamen Erklärung der neun Kreischefs nach einem Treffen am Donnerstag auf Schloss Hartenfels in Torgau hervor. Die Kommunalpolitiker gehen dabei von einem Ende für die Braunkohle im Zeitraum zwischen 2030 und 2050 aus.

Das nach den Kohlerevieren Mitteldeutschland und Lausitz benannte „Projekt Milau“ soll die Voraussetzungen für wirtschaftliche Neuansiedlungen in den betroffenen Regionen schaffen. „Das Verkehrsprojekt „Milau“ schafft Wege in die Zukunft. Angesichts langjähriger Planungs- und Bauzeiten duldet es keinen Aufschub, heißt es in der „Torgauer Erklärung“. Der Bau dieser Ost-West-Achse solle zusätzlich gefördert und nicht zu Lasten anderer Vorhaben im Bundesverkehrswegeplan gehen.

Die neue Verbindung soll nach dem Wunsch der Kommunalpolitiker durch den Ausbau vorhandener Bundes- und Staatsstraßen den Anschluss an das vorhandene Autobahnnetz im Westen herstellen. Nach ihren Plänen ist eine Trasse parallel zu den Autobahnen A4 und A4 denkbar. Die Landräte schlugen dafür zwei Routen vor: Von der Autobahn A4 bei Brehna über Torgau, Bad Liebenwerda nach Weißwasser sowie von der A14 bei Mutzschen über Dahlen nach Bad Liebenwerda und Weißwasser.

Die Landräte beklagten, dass im Zuge der deutschen Einheit vorrangig Nord-Süd-Verbindungen ausgebaut wurden. Bis auf die A4 seien leistungsfähige Ost-West-Straßen auf der Strecke geblieben. Das wirke bis heute nach und führ insbesondere in Nordsachsen, Südbrandenburg und der Lausitz zu erheblichen Nachteilen für die wirtschaftliche Entwicklung und die Mobilität der Bevölkerung, sagte Nordsachsens Landrat Kai Emanuel (CDU).

Neben Gastgeber Emanuel verabschiedeten die „Torgauer Erklärung“ die Landräte von Anhalt-Bitterfeld (Uwe Schulze/CDU), Leipzig (Henry Graichen/CDU), Meißen (Arndt Steinbach/CDU), Bautzen (Michael Harig/CDU), Görlitz (Bernd Lange/CDU), Elbe-Elster (Christian Heinrich-Jaschinski/CDU), Oberspreewald-Lausitz (Siegurd Heinze/parteilos) und Spree-Neiße (Harald Altekrüger/CDU).

Die Idee einer Ost-West-Trasse ist nicht neu. So gab es inzwischen verworfene Pläne für die Autobahnen A16 und A18, die Weißwasser über Torgau mit Leipzig verbinden sollten.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: