Naher Osten:Meister der heldenhaften Biegsamkeit

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Neue Vorstöße ins geopolitische Vakuum: Irans Revolutionsführer Ayatollah Ali Chamenei, Ende Mai in Teheran. (Foto: Iranian Presidency Office/Imago)

Iran nähert sich seinem Rivalen Saudi-Arabien an - das könnte das Machtgleichgewicht in der ganzen Region verändern.

Von Tomas Avenarius, Berlin

Bei seiner Wortwahl zeigt der Revolutionsführer trotz der Brutalität mancher seiner Statements fast poetische Qualitäten. Zum Mordauftrag gegen den Schriftsteller Salman Rushdie sagte Ayatollah Ali Chamenei, "der schwarze Pfeil des Todes" sei abgeschossen und "auf dem Weg ins Ziel" - was sich im vergangenen Jahr mit dem Attentat in New York traurigerweise bewahrheitete und den Schriftsteller ein Auge kostete. Als es darum ging, mit den verhassten USA und anderen Staaten das derzeit wieder auf Eis liegende Atomabkommen auszuhandeln, prägte Chamenei 2013 den Begriff der "heroischen Flexibilität". Es war die schnöde Umschreibung dessen, dass Teheran zum realpolitischen Schutz seiner Interessen ohne Skrupel auch gegen seine ideologischen Grundsätze verstößt .

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