Intensivstationen:"Wir verlegen die ganze Zeit, die Betten werden nicht kalt"

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Die Arbeit auf den Corona-Stationen brachte Pflegekräfte und Mediziner an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. (Foto: Bodo Schackow/dpa)

Plätze auf der Intensivstation werden immer knapper, Ärzte sind stundenlang damit beschäftigt, für ihre Patienten die Versorgung zu sichern. Was die Lage aktuell so bedrohlich macht - und was das für Patienten bedeutet.

Von Werner Bartens und Christina Kunkel

Markus Wörnle hat in letzter Zeit viel telefoniert. Der Intensivmediziner ist es gewohnt, in brenzligen Situationen Ruhe zu bewahren und Struktur in die Hektik eines Notfalls zu bringen. "Derzeit verbringe ich Stunden mit Anrufen", sagt der Leiter der Notaufnahme am Klinikum Innenstadt der Uni München. "Ich habe 18 Intensivstationen angefragt, bis wir einen Patienten nach Landshut verlegen konnten." Die Personalnot machte es erforderlich. In einem anderen Fall musste für einen Patienten mit Aortenaneurysma Platz gefunden werden. "Sechs Herzchirurgien in Bayern habe ich angerufen, schließlich klappte doch die Versorgung hier in München", sagt Wörnle. "Aber der logistische Aufwand ist enorm. Das Problem in der Pandemie ist auch die Versorgung der Nicht-Covid-Patienten."

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