Kanzlerakten:Meine Unterschrift, meine Akte

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(Foto: imago/Collage: SZ)

Staatliche Entscheidungen müssen nachvollziehbar bleiben - das ist ein Prinzip der Demokratie. Dokumente von Amtsträgern gehören also ins Archiv. Doch Deutschlands Regierungschefs sind mit dem Grundsatz bisher eher nachlässig umgegangen.

Von Boris Herrmann und Georg Ismar

Kleine Geschichte aus den frühen Neunzigern, die man sich noch heute erzählt in den nicht eben kleinen Kreisen deutscher Akten- und Archivexperten. Sie handelt davon, wie Egon Krenz, der ehemalige DDR-Staatsratsratsvorsitzende, im eben erst wiedervereinten Deutschland einmal das Bundesarchiv aufsuchte. Krenz saß im Besuchersaal, wo er sich Akten hinbestellt habe, die er zu DDR-Zeiten höchstselbst produziert hatte. Und irgendwann habe er dann versucht, sie einzupacken. Als Mitarbeiter des Bundesarchivs ihn daran hinderten, so geht die Erzählung, soll Krenz empört gerufen haben: Da ist doch meine Unterschrift drunter, das gehört doch mir!

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