Corona weltweit:35 Neuninfektionen - Neuseeland verlängert Lockdown

Lesezeit: 6 min

  • In Neuseeland hat die Regierung wegen drei Dutzend neuer Coronafälle den landesweiten Lockdown verlängert.
  • Fünf spanische Regionen keine Hochrisikogebiete mehr.
  • Erneut Massenproteste in Frankreich gegen Corona-Politik.
  • Der an Corona erkrankte US-Kardinal und Impfskeptiker Burke muss nicht mehr künstlich beatmet werden.
  • Aktuelle Meldungen aus Deutschland

Neuseeland hat binnen 24 Stunden 35 weitere Delta-Infektionen gemeldet. 33 neue Fälle seien in Auckland und zwei in der Hauptstadt Wellington aufgetreten, teilt das Gesundheitsministerium mit. Damit beläuft sich die Gesamtzahl der Fälle beim jüngsten Ausbruch auf 107. Zum ersten Mal seit Februar war in Neuseeland in der vergangenen Woche ein sogenannter "Community Case" festgestellt worden, also ein Ausbruch, der nicht in direkter Verbindung mit Auslandsreisen steht. Die Regierung von Premierministerin Jacinda Ardern hatte daraufhin einen dreitägigen Lockdown angeordnet, der nun noch einmal verlängert wurde. Ardern kündigte an, dass die strengen Auflagen in dem gesamten Pazifikstaat nun mindestens bis Samstag gelten.

China dagegen meldet erstmals seit dem jüngsten Ausbruch im Juli keine neuen bestätigten Fälle. Die Zahl der neuen lokalen Ansteckungen war in der vergangenen Woche bereits in den einstelligen Bereich gesunken, nachdem sie Anfang August einen Höchststand erreicht hatte. Im Zusammenhang mit dem Ausbruch in Nanjing und Yangzhou in der Provinz Jiangsu nahe der Finanzmetropole Shanghai verzeichnete China insgesamt mehr als 1200 Infektionen. ( 23.08.2021)

Fünf spanische Urlaubsregionen keine Hochrisikogebiete mehr

Seit Mitternacht sind fünf beliebte Urlaubsregionen Spaniens als Hochrisikogebiete von der Liste der Bundesregierung gestrichen. Dazu zählen Katalonien mit der Metropole Barcelona, die Kanaren, Valencia, Kastilien-La Mancha und Asturien.

In diesen Regionen geht die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus seit Wochen wieder zurück, nachdem Spanien im Juli erneut die höchste Ansteckungszahlen in ganz Europa verzeichnete. Auf den Kanaren ging die Sieben-Tage-Inzidenz binnen drei Wochen von 250 auf 98 zurück, in Katalonien von 413 auf 122, in Valencia von 259 auf 106.

Für nicht geimpfte oder nicht genesene Urlauber entfällt damit die zehntägige Quarantänepflich nach Rückkehr. Die Isolation kann frühestens nach fünf Tagen mittels eines negativen Corona-Tests beendet werden. (22.08.2021)

Erneut demonstrieren in Frankreich Zehntausende gegen Corona-Politik

In Frankreich haben Zehntausende Menschen am sechsten Wochenende in Folge gegen die verschärften Corona-Regeln demonstriert. Quer durchs Land war zu rund 200 Protestzügen aufgerufen worden. Diese verliefen zumeist friedlich, im südfranzösischen Montpellier kam es zu Rangeleien zwischen linken und rechten Teilnehmern einer Demonstration, wie auf Fernsehbildern zu sehen war. Außer gegen eine Impfpflicht für Beschäftigte im Gesundheitswesen richteten die Proteste sich gegen den sogenannten Gesundheitspass zum Nachweis von Impfung, Genesung oder negativem Test.

Der in der landesweiten Corona-App speicherbare Gesundheitspass wird seit zwei Wochen unter anderem zum Besuch von Cafés und Restaurants, vor dem Betreten großer Einkaufszentren sowie bei Reisen per Fernzug oder Flugzeug verlangt. Anders als in Deutschland war die Lockerung von Beschränkungen in Frankreich in den letzten Monaten nicht an eine Testpflicht gekoppelt. Bislang läuft der Einsatz des Gesundheitspasses weitgehend reibungslos. (21.08.2021)

Erkranktem US-Kardinal geht es besser

Der an Covid-19 erkrankte Kardinal Raymond Burke ist auf dem Weg der Besserung. Der 73-jährige Amerikaner werde nicht mehr künstlich beatmet, berichtete die Leitung des von Burke gegründeten Wallfahrtsstätte Our Lady of Guadalupe in La Crosse im US-Bundesstaat Wisconsin am Samstag. Burke wurde demnach von der Intensivstation auf ein normales Krankenzimmer verlegt.

Seit einer Woche war Burke an ein Beatmungsgerät angeschlossen gewesen und tagelang nicht bei Bewusstsein. Zuvor hatte er selbst via Twitter mitgeteilt, dass er sich mit dem Coronavirus infiziert habe. Er werde "exzellent" medizinisch betreut, so der frühere Präsident des Obersten Gerichtshofs des Vatikan und kircheninterne Kritiker von Papst Franziskus.

Der Kardinal gilt als dezidierter Kritiker einer restriktiven Corona-Politik und Impfskeptiker. Eine allgemeine Impfpflicht lehnt er ab. Wiederholt sprach sich Burke zudem gegen Gottesdienstverbote zur Eindämmung der Pandemie aus und kritisierte Tendenzen, Gebet, Andacht und Messen mit "gewöhnlichen Freizeitaktivitäten wie Kino oder Fußball" gleichzusetzen. (21.08.2021)

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Tausende Infektionen bei EM-Finalrunde in London

Bei der Finalrunde der Fußball-EM in London mit Zehntausenden Zuschauern und etlichen Fans rund um das Wembley-Stadion haben sich mehr als 3000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Das geht aus den Zahlen der Gesundheitsbehörde Public Health England zu den beiden England-Spielen im Halbfinale und Finale am 7. und 11. Juli hervor. 2295 der Anwesenden in und um das Stadion sollen demnach zum Zeitpunkt der Spiele höchstwahrscheinlich infektiös gewesen sein. 3404 weitere Menschen sollen sich rund um diese Ereignisse infiziert haben. Beim Halbfinale sollen 375 Fans infektiös gewesen sein und sich 2092 angesteckt haben.

Für den Zutritt zum Wembley-Stadion war eigentlich ein Corona-Test notwendig, allerdings mussten Besucher selbst angeben, dass dieser negativ ausgefallen war. Insbesondere beim Finalspiel von England gegen Italien hatten sich in Wembley chaotische Szenen abgespielt. Tausende waren ohne Ticket ins Stadion eingedrungen, außerdem gab es etliche gewaltsame Zusammenstöße.

Die britische Regierung war zuvor von Gesundheitsexperten kritisiert worden, auf dem Höhepunkt einer massiven Corona-Infektionswelle bei den Spielen auch auf Druck der Europäischen Fußball-Union 60 000 Zuschauer im Stadion zuzulassen. Nach der Veröffentlichung der Zahlen riefen die Verantwortlichen die Bevölkerung auf, sich impfen zu lassen und weiterhin aufzupassen. "Wir haben gezeigt, dass wir wieder große Sportevents und Kulturveranstaltungen auf sichere Weise abhalten können, aber es ist wichtig, dass Menschen in sehr vollen Umgebungen vorsichtig bleiben."

Wie viele Menschen sich tatsächlich im Stadion infizierten und wie viele bei Fan-Ansammlungen außerhalb, konnte das Sportministerium auf Nachfrage nicht sagen. Die Ereignisse hätten eine "signifikante Anzahl an ticketlosen Menschen in den Bereich des Wembley-Stadions angezogen, die wahrscheinlich zu dem Anstieg an Infektionen rund um das Event beigetragen haben", hieß es in der Mitteilung. (20.08.2021)

Belgien lockert Corona-Maßnahmen

In Belgien stehen weitreichende Lockerungen der Corona-Maßnahmen bevor. Vom 1. September an sollen Hygieneregeln für die Gastronomie und im privaten Bereich weitgehend aufgehoben werden. Kommunen können jedoch weiterhin an strengeren Regeln festhalten, wie die Nachrichtenagentur Belga am Freitagabend nach einer Sitzung des nationalen Corona-Ausschusses berichtete.

Zwar bleibe eine Maskenpflicht etwa auf Reisen und bei Gottesdiensten und Beerdigungen bestehen, aber Beschränkungen für Gästezahlen an Tischen oder Öffnungszeiten in der Gastronomie sollen fallen. In der Region Brüssel sollen Lockerungen dem Bericht zufolge angesichts einer niedrigen Impfquote aber zunächst nicht umgesetzt werden. (20.08.2021)

Spanien erklärt ganz Deutschland zum Corona-Risikogebiet

Vom 23. August an werde ganz Deutschland aufgrund der steigenden Infektionszahlen zum Corona-Risikogebiet erklärt, teilte das spanische Gesundheitsministerium in Madrid am Freitag mit. Diese Neueinstufung gilt zunächst für sieben Tage und erschwert die Einreise nach Spanien für Besucher aus Deutschland.

Alle Einreisenden aus Deutschland ab zwölf Jahren müssen bis Mitternacht des 29. August einen Nachweis über eine Impfung, eine Genesung oder einen negativen Test vorlegen. Zuletzt galten lediglich fünf Bundesländer - Berlin, Hamburg, Nordrhein-Westfalen, das Saarland und Schleswig-Holstein - als Risikogebiete. Im Falle eines Antigentests darf dieser bei der Ankunft nicht älter als 48 Stunden sein, bei PCR-Tests dürfen es maximal 72 Stunden sein.

Besucher aus Ländern, die geringe Infektionszahlen aufweisen und nicht auf der spanischen Liste der Risikogebiete stehen, dürfen ohne Auflagen ins Land. Allerdings müssen alle Besucher weiterhin ein Onlineformular ausfüllen. Sie erhalten einen QR-Code, der bei der Einreise vorzuweisen ist. Oft kontrollieren die Airlines schon vor dem Abflug die Auflagen.

Wenn Reisende aus Deutschland in Spanien Gebiete besuchen, die auf der deutschen Liste der Hochrisikogebiete stehen - wie etwa Madrid oder die Balearen mit Mallorca - müssen sie bei der Rückkehr in die Heimat zehn Tage in Quarantäne. Diese kann frühestens nach fünf Tagen durch einen negativen Test beendet werden. (20.08.2021)

Israel schickt Reservisten in Krankenhäuser

Angesichts eines starken Anstiegs an Corona-Neuinfektionen schickt die israelische Armee nach eigenen Angaben erneut etwa 200 Reservisten in Dutzende Krankenhäuser. Die Reservisten würden zum Beispiel bei logistischen Aufgaben wie der Verlegung von Patienten oder dem Transport von medizinischer Ausrüstung helfen, sagte ein Vertreter des Militärs. Es gehe darum, das medizinische Personal zu entlasten, damit dieses sich besser um die Patienten kümmern könne.

Während der Pandemie waren nach Armeeangaben zeitweise mehr als 600 Reservisten in den Krankenhäusern im Einsatz. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums unterstützen aktuell auch 6000 Reservisten die Kommunen bei einem Antikörper-Massentest von etwa 1,6 Millionen Schülern bevor das neue Schuljahr am 1. September startet.

Die Zahl der schwerkranken Corona-Patienten stieg laut Gesundheitsministerium am Mittwoch auf 603. Dies ist der höchste Wert seit März. Die Zahl der innerhalb eines Tages gemeldeten Corona-Neuinfektionen lag Anfang der Woche bei mehr als 8500 Fällen - der höchste Wert seit mehr als einem halben Jahr. Die Zahlen in Israel steigen seit Juni massiv an, dabei sind mehr als 58 Prozent der retwa 9,4 Millionen Israelis zweifach geimpft. Mehr als eine Million Menschen ab 50 Jahren hat zudem bereits eine dritte Impfung als Auffrischung erhalten. (19.08.2021)

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