Corona-Pandemie:Lauterbach hält früheres Ende der Maskenpflicht für möglich

Im Fernverkehr und in Gesundheitseinrichtungen sind nach der bisherigen Rechtslage noch bis 7. April FFP2-Masken vorgeschrieben. Der Gesundheitsminister aber kann sich vorzeitig eine Änderung vorstellen.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hält ein vorzeitiges Ende der Maskenpflicht im Fernverkehr und in Gesundheitseinrichtungen für möglich. "Es kann schon sein, dass wir die Maskenpflicht früher abschaffen", sagte er dem Stern. "Aber ich will mich da nicht auf ein Datum festlegen." Wichtig sei, die Lage sehr genau zu beobachten und dann zu bewerten. Derzeit sei es "noch zu früh", sagte Lauterbach. "Wir haben noch volle Kliniken und Ausfall beim Personal."

Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) dringt darauf, die Plicht zum Tragen einer Maske in Fernverkehrszügen zügig abzuschaffen. "Angesichts der erfreulichen pandemischen Entwicklung ist die Aufhebung der Maskenpflicht nicht nur möglich, sondern sogar geboten", sagte er der Süddeutschen Zeitung. "Selbst vorsichtige Wissenschaftler gehen nun davon aus, dass wir in ein endemisches Stadium eingetreten sind. Daraus sollten wir politische Konsequenzen ziehen."

Mehrere sozialdemokratisch geführte Landesregierungen hätten jetzt angekündigt, Anfang Februar aus der Maskenpflicht im Öffentlichen Nahverkehr auszusteigen. "Für die sozialdemokratisch geführte Bundesregierung wäre das ja ein guter Zeitpunkt, dann auch die Maskenpflicht im Fernverkehr zu beenden."

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Lauterbach sagte nun dem Stern: "Herr Buschmann hat mich vermutlich telefonisch nicht erreicht und mir dann einen Brief geschrieben. Und offenbar ist der dann auch noch versehentlich an die Öffentlichkeit geraten." Er habe Buschmann "nicht schriftlich geantwortet". Er und der Ministerkollege sprächen viel miteinander.

Über die Maskenpflicht im Nahverkehr können die Bundesländer selbst bestimmen. Immer mehr Länder kippen diese nun. Bayern, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein haben sie bereits abgeschafft. Berlin, Brandenburg, Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen wollen sie bis spätestens Anfang des kommenden Monats aufheben.

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