Bundesverfassungsgericht:Ein Richter und sein Temperament

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Seit fast zwölf Jahren in Karlsruhe, zuvor Ministerpräsident des Saarlandes: Peter Müller, 67. (Foto: IMAGO/IMAGO/Political-Moments)

An diesem Dienstag verhandelt Karlsruhe über eine Wiederholung der Bundestagswahl in Berlin. Federführend im Zweiten Senat ist Peter Müller - dem man immer anmerkt, dass er mal Politiker war.

Von Wolfgang Janisch

Neulich hat das Bundesverfassungsgericht eine Anhörung abgehalten, es ging um die staatliche Parteifinanzierung der NPD. In der Mittagspause sah man Peter Müller in den Gängen des Gerichts, er ist im Zweiten Senat als "Berichterstatter" für das Verfahren zuständig, das heißt, er schreibt vorbereitende Voten und Urteilsentwürfe, macht also die Hauptarbeit. Schon von Weitem rief er: "Kommen Sie mir bloß nicht zu nahe, ich bin krank." In der Verhandlung war indes nichts von einer Infektion zu merken, da agierte er schlagfertig wie immer. Ein Sachverständiger hatte in einem Nebensatz die frühe AfD als eine Abspaltung der CDU bezeichnet. Das habe er gar nicht gewusst, sagte der frühere CDU-Politiker Müller, "es würde mich reizen, das mit Ihnen zu diskutieren". Das klang, als hätte er Lust auf eine Rauferei.

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