So also beginnt die Zeit der Schuldzuweisungen. Laut auf britischer Seite, eher leise auf der deutschen. Denn in erheblichem Kontrast zur Londoner Gesprächigkeit nach dem morgendlichen Telefonat von Premier Boris Johnson und Kanzlerin Angela Merkel steht am Dienstag die Schmallippigkeit in Berlin. Im Kanzleramt wird nicht viel mehr bestätigt, als dass das Telefonat tatsächlich stattgefunden hat. "Wie üblich" berichte man nicht aus vertraulichen Gesprächen, hieß es. Gegen den offenkundigen Versuch der britischen Regierung, Merkel persönlich die Verantwortung für den nun wohl unvermeidlichen Zusammenbruch der Brexit-Gespräche zuzuschieben, leistete weder die Kanzlerin noch ihr Umfeld unmittelbare Gegenwehr.
Brexit:Der Dünkirchen-Moment
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Bis zuletzt setzte Angela Merkel auf eine Einigung mit dem britischen Premier. Das dürfte nach den Londoner Indiskretionen nun vorbei sein: Einen solchen Vertrauensbruch verzeiht sie nicht.
Von Daniel Brössler, Berlin, und Stefan Kornelius
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