Bundesregierung:Macht und Ohnmacht eines Kanzlers

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Olaf Scholz verweist also auf die Richtlinienkompetenz, was so viel heißt wie: Ich, der Chef, entscheide. Basta. Offenbar hatte er genug vom wochenlangen AKW-Streit zwischen Robert Habeck und Christian Lindner. (Foto: Clemens Bilan/EPA)

Kann er nicht? Will er nicht? Wochenlang stritten FDP und Grüne über die Atomkraft, nur von Olaf Scholz war nichts zu hören. Jetzt gibt es so etwas wie ein Machtwort des Kanzlers. Aber auch ein Restrisiko.

Von Michael Bauchmüller, Nicolas Richter, Henrike Roßbach und Mike Szymanski, Berlin

Am Tag nach dem Donnerwetter fällt milder Regen in Berlin, und Olaf Scholz tut so, als wäre nichts gewesen. Er steht im Kanzleramt vor einer Fensterscheibe, an der Tropfen herunterlaufen, und referiert über die Energiewende im Allgemeinen. Während die Blicke der Zuschauer womöglich schon in die Weiten der Parkanlage hinter dem großen Fenster abschweifen, fügt Scholz irgendwo den Satz ein: "Wie Sie wissen, werden wir auch drei Atomkraftwerke weiterlaufen lassen."

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