Die Tankstelle, in der er arbeitet, liegt nicht weit vom Minsker Bahnhof. Ständig kämen dort nun Menschen "mit dunkler Haut" vorbei, sagt Fjodor, der Tankstellenmitarbeiter am Telefon. Seinen vollen Namen möchte er nicht nennen, für Belarussen ist es riskant, mit ausländischen Journalisten zu sprechen. Die Flüchtlinge, erzählt er, kauften Getränke und Essen im Tankstellenimbiss, möchten in Euro oder Dollar bezahlen, mit großen Scheinen. Fjodor findet das befremdlich: "Wir haben mit anderen Kulturen in diesem Umfang nie was zu tun", er spreche auch mit Freunden darüber. "Man hat ein bisschen Angst."
Belarus und die Migranten:"Unsere Gesellschaft ist nicht bereit, sie aufzunehmen"
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Lukaschenko holte Tausende Flüchtlinge ins Land, doch viele Menschen in Belarus ängstigt die Anwesenheit der Fremden. Besonders tragisch: Viele Belarussen denken selbst an Flucht. Rächt sich nun Lukaschenkos Taktik?
Von Silke Bigalke, Moskau, und Frank Nienhuysen, Moskau/München

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