Bundestagswahl:CDU-Bundesvorstand spricht sich für Laschet als Kanzlerkandidat aus

Das Votum des Parteivorstands für Amin Laschet ist kein Triumph, aber sehr deutlich. (Foto: Michael Kappeler/dpa)

Der CDU-Chef und nordrhein-westfälische Ministerpräsident hat sich bei dem Votum in der Sitzung gegen seinen Kontrahenten Markus Söder durchgesetzt.

Im Machtkampf mit CSU-Chef Markus Söder um die Kanzlerkandidatur hat sich der CDU-Vorstand erneut mit klarer Mehrheit hinter den Vorsitzenden Armin Laschet gestellt. In einer digitalen Sondersitzung der Partei-Spitze votierten am Montagabend nach Angaben eines CDU-Sprechers von 46 stimmberechtigten Vorstandsmitgliedern in geheimer Wahl 31 für eine Kandidatur Laschets. 9 stimmten für Söder, 6 enthielten sich. Das entspricht einer Laschet-Mehrheit von etwa zwei Drittel der Stimmberechtigten.

Söder hatte die Entscheidung am Montag in die Hand der Schwesterpartei gelegt. Die CDU entscheide jetzt "souverän", sagte er in München nach einer CSU-Präsidiumssitzung. "Wir als CSU und auch ich respektieren jede Entscheidung."

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Egal wie die Entscheidung der CDU ausfalle, er werde sie akzeptieren, beteuerte Söder. Er setzte auf einen Stimmungsumschwung im CDU-Vorstand - doch der spricht sich um halb eins in der Nacht für Laschet aus.

Von Roman Deininger, Boris Herrmann, Johann Osel und Robert Roßmann

In der Sondersitzung des CDU-Bundesvorstands am Abend waren Unterstützer von Laschet und von Söder aufeinandergetroffen. Laschet hatte zum Auftakt des Online-Sondertreffens seine Bereitschaft zur Kanzlerkandidatur bekräftigt. "Es geht um die besten Antworten auf die drängenden Zukunftsfragen. Und ich bin bereit, für uns die Kandidatur zu übernehmen", sagte er nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Wir sind heute in der Verantwortung, ein Zeichen zu setzen, wo der Wahlkampf hingeht."

Der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen war erst Ende Januar zum Vorsitzenden der CDU gewählt worden und hatte schon damals seine Ambitionen erklärt, auf die Kanzlerin und frühere CDU-Vorsitzende Angela Merkel ins Kanzleramt folgen zu wollen.

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