Afghanistan:Wer führt eigentlich die Taliban?

Lesezeit: 4 min

Eine Mischung aus nationaler Befreiungsbewegung und religiöser Zeloten-Truppe: Taliban-Kämpfer vor dem Innenministerium in Kabul. (Foto: REUTERS)

An der Spitze steht ein einstiger Scharia-Richter, der enger Vertrauter des Gründers der Bewegung war. Doch danach wird es schnell kompliziert. Ein Überblick.

Von Tomas Avenarius, Istanbul

Der neue "Führer der Gläubigen" inthronisierte sich auf spektakuläre Weise. 1996 ließ sich ein einäugiger Prediger und Gotteskrieger im Süden Afghanistans den "Mantel des Propheten" umhängen, ein fadenscheiniges Tuch, das dem Islam-Begründer Mohammed gehört haben soll - eine Reliquie für die Gläubigen. Es gibt ein paar verwackelte Fotos davon, wie der afghanische Bauernsohn Mullah Omar so zum ersten geistlichen, politischen und militärischen Führer der Taliban wurde. Stets auf der Flucht vor den US-Geheimdiensten soll Mullah Omar, der nie mit Westlern sprach und alles Westliche verachtete, 2013 an einer Krankheit gestorben sein.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusAfghanistan
:Biden und sein Kabul-Moment

Der US-Präsident ist einer der erfahrensten Außenpolitiker in Washington. Ausgerechnet er muss sich vorwerfen lassen, beim Abzug aus Afghanistan versagt zu haben - und selbst demokratische Parteifreunde zeigen sich skeptisch.

Von Fabian Fellmann und Christian Zaschke

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: