Extremismus:Die Neuvermessung des Sagbaren

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"Nie wieder - keine Bühne der AfD" steht auf einem Schild während einer Demo zum Parteitag der AfD in Magdeburg. (Foto: RONNY HARTMANN/AFP)

Verbale Attacken auf Migranten, auf Gender-Aktivisten und Klimaschützer? Warum sie das bei der AfD für völlig normal halten und überhaupt nicht extremistisch.

Von Roland Preuß

Der Satz von Tino Chrupalla ist bezeichnend dafür, wie die AfD inzwischen mit Extremismusvorwürfen umgeht. "Wir vertreten hier ganz klar das Grundgesetz", rief der AfD-Parteichef auf dem Europaparteitag vergangenen Freitag, "und Herr Haldenwang steht außerhalb genau dieses Gesetzes." Verfassungsschutzpräsident Thomas Haldenwang hatte zuvor gesagt, es seien auf dem Parteitag in Magdeburg teils "rechtsextremistische Verschwörungstheorien" verbreitet worden. Den Vorwurf versuchen Chrupalla und andere Führungsfiguren der AfD umzudrehen und stellen die Partei dar als Opfer der "Altparteien", die sich des Inlandsgeheimdienstes bedienten, um einen politischen Mitbewerber kleinzukriegen. Sich selbst sieht man als "normal", als eine Art neue politische Mitte, und versucht so, den politischen Diskurs nach rechts zu verschieben.

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