Staudamm im Amazonasbecken:Der gigantische Menschenversuch

Lesezeit: 20 Min.

Wahllos umgesiedelte Bewohner, eine Stadt, deren Mordrate bald explodierte und verbranntes Land, größer als der Bodensee: Wie in Brasilien das riesige Wasserkraftwerk Belo Monte in die Lunge der Welt gestanzt wurde.

Von Boris Herrmann und Karin Steinberger

An der großen Schlinge des Xingu-Flusses, in der Hitze Amazoniens, kniet Ozimar, Häuptling vom Stamm der Juruna, und hackt mit seiner Machete auf ein Stück Holz ein. Die Juruna haben ihre Kanus schon immer selber gebaut, mit ihnen haben sie die Stromschnellen durchpflügt, die Sandbänke umschifft. Solange er Häuptling ist, wird das auch so bleiben. Der Fluss ist ihr Gott, sie leben mit ihm und von ihm. Aber der Fluss, Ozimar Juruna flüstert es fast, der Fluss ist verrückt geworden. Mit einem Knopfdruck können die Fremden ihn jetzt abstellen.

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